Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Friedrich Althof (Lage)
Brief
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Althof! Ich habe manche Freude gehabt, seit ich von Detmold fort bin, aber die Güte und Treue womit noch mancher meiner Landsleute an mich gedenkt, ist mir doch das Liebste. Dein 30Brief vom 19. v. M., den ich heut erhalten, hat mich tief erfreut. Denke der alten Zeiten in der Gartenlaube. Vielleicht sitzen wir, ich bloß als Poet, noch einmal da. Binnen wenigen Tagen empfängst Du Hannibal, ganz umgeändert, Aschenbrödel, meist umgeändert, und eine Abhandl. 35über's Theater. Es ist alles fertig, nur die Censur in Cöln hält noch 2 Tage auf. In wenigen Wochen habt ihr auch Armin
[GAA, Bd. VI, S. 243]
oder die Hermannsschlacht, vielleicht auch etwas über Code Napoléon, der hier gilt. Du Zeuge, theils Theilnehmer meines Leidens, weißt, wie's ging.
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Düsseldorf, den Rhein vor den
Fenstern, 10 Jun. 1835.
Krischahn.
[Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Criminalsecretair Althof in Lage. D. Güte.
Obristleutnant Friedrich Adolph Böger — Wilhelm Arnold Eschenburg — Christian von Meien — Fürstlich Lippische Regierung — Karl Friedrich Simon GroskopfNr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht ClemenNr. 489, 13. Dezember 1834
1835
Carl Georg Schreiner — Karl Leberecht Immermann — Louise Christiane Grabbe