Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
Nr. 551, siehe GAA, Bd. VI, S. 184thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief


  Handschrift Hierbei, lieber Petri, die Sprute'sche Obligation. Ich
wünsche, daß die am 13. k. M. fälligen Zinsen meine
Frau noch ziehe, will aber Cessionarius sich nicht darauf
einlassen und Zinsen d. J. auch haben, ist's auch eins, falls nur
30der Otto Küster daraus befriedigt wird. Die Obligation steht
sicher, Sprutes Colonat ist groß; das Amt wird's schon durch
Vorlegung des Hypothekenbuchs bezeugen, sollt's verlangt
werden. Wegen des Porto's mocht' ich nicht alle Extracte
beilegen. Meine Frau kann nichts dagegen einwenden, daß
35ich eine solche Schuld wie die an Küster mit einer von mir
eingebrachten, unter schwerer Arbeit erworbenen Summe bezahle,
nöthigenfalls müßte ja alles was wir haben haften.

[GAA, Bd. VI, S. 185]

 


Mache das Ding nun zu Geld, bei Hoffmann, oder sonst.
Von dem Ueberschuß, der von der Küster'schen Foderung
bleibt, ziehe

1)den Vortheil ab, den der Wechsler nehmen wird,

52)das was Du bis jetzt für meine Mutter ausgelegt hast,

3)noch 8 Thaler für meine Mutter pro April bis Mitte
Juni, ihr in 2 Raten zu geben,

Handschrift 4)vor Allem Deine Auslagen, und

5)übermache mir den etwaigen Rest, denn ich muß zur
10Vorsicht sehen, daß ich auch hier mehr als nöthig in
petto behalte. Ich könnte erkranken.

  Aschenbrödel erhaltet ihr bald, es wird schon an den Prachtexemplaren
gedruckt. Hannib. dito im Gange. Ich hätte Dir
gern die Sc., wo er auf dem Schiff nach Italien sieht, mitgetheilt,
15doch der Raum hinderts. Meine Frau kann zufrieden
seyn: ich habe ihr, wenn Sie mich nicht ärgert, die Hälfte des
Honorars meines Hermanns zugedacht. Runnenb. (Hauptm.),
den ich bat, [den] Empfang des Schreibens an sie zu attestiren,
weiß es. Ich mochte Dich nicht molestiren, Du thust schon
20mehr für mich als ich werth bin. Es wird wohl Gelegenheit
geben, besser meinen Dank zu zeigen.

  Schick Zieglern beiliegenden Zettel, ich bitte.

Aschenbrödel u. Hannibal haben mir nicht zuviel eingebracht,
aber innerhalb ein paar (2) Monaten, worin sie neu
25geboren wurden, doch genug, alles in einander gerechnet (freie
Miethe, Mittag, Theater, Freiexemplare ect) 230 rthlr. Gold,
baar (Davon hüt' ich noch 120 bis heute.) 150 rthlr. Gold,
außer Beisporteln. Zieglers 35 Thaler qu. habe ich ihm zur
zweckmäßigen Benutzung in meinen Deservitsachen und seiner
30deshalbigen Auslagen und Mühen Handschrift überlassen. Bleibt ein Rest
davon für mich wird er es mir schon seiner Zeit schreiben. —
Meinem Hause gegenüber strandet eben (12 Uhr Mittags) ein
Dampfschiff von 180 Portion Pferdekraft. Sie werden's aber
wohl wieder loskriegen. Es zischt jetzt wie alle Teufel, kommt
35von Rotterdamm, und heißt der Batavier (nicht Meisters
„Tafier“.)

      Grüße Schierenberg.

Düsseldorf 18. Merz 1835.

                                
                                

[GAA, Bd. VI, S. 186]

 


  V. die Anlage bei der Obligation. Sie wird genügen.



  Die früheren Sprute'schen Zinsen sind bezahlt. Die jetzt
laufenden von 1 Jahr werden aber erst am 13. k. M. natürlich
fällig.



5  Ich wollte, Du könntest vermitteln, daß der Col. Freese
oder Hagemeister in Hiddesen, nr. 52, der mir 100 rthlr.
schuldet, die Zinsen meinetwegen an meine Frau, das Capital
aber erfoderlichen Falls nur mir bezahlt, und er dieses wisse
und sich darnach richte. Ziegler wird's ihm, falls Du es nicht
10gern thätest, wohl sagen oder schreiben.



  Eine Quittung übersendest Du mir wohl.

Adr. Düss. nr. 44, 1 Treppe hoch, bei Mad. Andriessen (oder
Andries). Die Nummer ist verändert.

 

Ebene schließenBriefauswahl
 Ebene öffnenBriefe von Christian Dietrich Grabbe
 Ebene öffnenBriefe an Christian Dietrich Grabbe
 Ebene öffnenBriefe über Christian Dietrich Grabbe
 Ebene öffnenBriefe nach der Göttinger Akademie Ausgabe
 Ebene schließenNeue Briefe
  Ebene öffnenNach Adressaten
  Ebene schließenChronologisch
   
1818Christian Dietrich Grabbe Nr. 20a, 15. Februar 1818
1820Christian Dietrich Grabbe Nr. 30a, 20. May 1820
1827Fürstlich Lippisches Militärgericht Nr. 115a, 03. Januar 1827
1828Christian Dietrich Grabbe  — Fürstlich Lippisches Militärgericht Nr. 202a, 20. August 1828
1830Christian Dietrich Grabbe Nr. 275a, 29. August 1830
1831Christian Dietrich Grabbe Nr. 290a, 11. Februar 1831
1832Christian Dietrich Grabbe 
1833Fürstlich Lippisches Militärgericht Nr. 400a, 18. Juni 1833 — Christian Dietrich Grabbe 
1835Christian Dietrich Grabbe  — Fürstlich Lippisches Militärgericht Nr. 734a, 26. August 1835
1836Christian Dietrich Grabbe