Nr. 465, siehe GAA, Bd. VI, S. 86 | 10. September 1834 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Christian von Meien (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Hochwohlgeborener, Hochgeehrtester Herr Regierungsrath! Fürerst und für stets Dank. Da ich bald abreisen möchte, wird es mir sehr lieb seyn, 10daß ich das Geld qu. gleich beziehen kann. Das verdien' ich kaum, und ich weiß nicht, wie ich Hochfürstlicher Regierung darthun soll, wie tief ich dieses in ernster Freude fühle. Es liegt mir schwer auf dem Herzen, und wird mich quälen (wie das immer meine Art war) bis ich 15etwas ersinne. Gestern hab' ich zu meinem größten Verdruß wegen weniger Thaler incl. der Kosten ./. Schuhmacher Schierholz einen Eid schwören müssen. Ich that es wegen des Rechts, bei welchem der Pfennig mit Millionen Louisd'ors gleich seyn muß. Auch 20werd' ich Foderung, Kosten pp eintreiben lassen, sie behalten, nichts weggeben, weil es leerer Hochmuth wäre. Sie verzeihen, daß ich dieses hier anflicke, aber Verläumdung könnte ihre Zungen ausrecken, und bei Ihnen will ich im guten Licht stehen. 25 Bedarf ich in der Auditeursache weitere Aufklärung, werde ich bitten, Sie besuchen zu dürfen. Hier im Hause wird's besser; ich bleibe jedoch in jeder Art bei meinen Entschlüssen. Ich werde meine Frau ehren und geehrt wissen, doch — das Hierbleiben geht dermalen 30nicht. Detmold den 10 Sept. 1834. 35[Adresse:] Sr Hochwohlgeboren dem Herrn Regierungsrath von Meien. [GAA, Bd. VI, S. 87] |
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