Nr. 373, siehe GAA, Bd. VI, S. 5 | 05. März 1833 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Christian von Meien (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Ewr Hochwohlgeboren erwiedere ich gehorsamst, daß, wie der Hr. Regie- rungsrath Piderit und der Hr. Hofrath Piderit bezeugen können (als ehemalige Mitglieder der Untersuchungscommission) 25und wie auch acta ergeben, es stets Observanz war, daß bei Soldaten, die sich nicht gleich beim Schwören melden oder sonst unzeitig untersucht werden wollenden Conscribirten 1 rthlr. für den Doctor, 1 rthlr. für den Officier, 1 rthlr. für den Auditeur, 18 gr. für den Chirurgus und 9 gr. für den 30Pedell bezahlt wurden. Es ist ja auch muthwillige Schuld, daß die Leute sich nicht zur rechten Zeit meldeten, und die Commission, welche hunderte umsonst untersuchen muß (in specie kostet mir das Abschreiben Geld genug) wird damit nicht zu theuer bezahlt. [GAA, Bd. VI, S. 6] Nun aber kann ich versichern, daß bei den diesen Winter Untersuchten das Ueberflüssige geschieht. Die allerwenigsten haben etwas bezahlt; viele sind auf Armenscheine, die sie beibringen wollten verwiesen, viele sind nur erinnert, daß 5sie bezahlen müßten. Ich glaube die Doctorscheine fremder Aerzte kosten ihnen mehr als die Commission. Ich selbst, wie ich aber im Vertrauen sage, bin so gleichgültig dabei, daß ich (sobald die Untersuchungen nicht zu frivol nachgesucht werden) die Eintreibung der Gebühr der 10Commission überlasse, die es aber nie thut. Gestern z. B. bezahlte der ritterschaftliche Bote Prüßner ex post seine Gebühr freiwillig für seinen Sohn, nachdem sie ihm erlassen. So geht es meist, wie acta belegen können, und die Sache 15wird ärger gemacht als sie ist. Glaubt sich Jemand verletzt, so mag er sich beschweren. Er wird gewiß eine rechtfertigende Antwort finden. Verlangen Sie, so bitte ich zu bestimmen, wann ich Sie mündlich sprechen kann, falls dieß nicht genügt. | | | Detmold den 5. Merz | | | 1833. | | und gehorsamst | | | |
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