Nr. 345, siehe GAA, Bd. V, S. 363 | 20. November 1831 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Moritz Leopold Petri (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Lieber Petri, verzeih meine Albernheiten meiner schweren Seele. Wie kann ich existiren, wenn das, was mir über Alles lieb war, Schofel ist? 5 Außer daß ich dieses an Dich schreibe, habe ich ja nichts mehr auf der weiten Erde. Du hast in Deinem Briefe noch einige Hoffnungen geäußert, die Katastrophe zu wenden. Mein Character läßt mich nicht verzagen, so lang ich versuchen kann. Darum schreibe ich dieß noch. 10 Ist's Dir lieb, bin ich Dienstag den 22st d. M., 6½ Uhr Abends bei Dir. Du bist gut. Aber probire: befiehl mir was Du willst, ich bin Dir auch gut. Freilich bedeutet es in einer Lage wie meiner wenig, sein 15Leben zu verlieren. Wäre ich glücklicher, würde ich es mehr schätzen. Detm. 20st Nov. 1831 | | Dein | | | Grabbe. | Heute fahre ich mit Wippermann und Althof nach Meinberg 20— Das ist nun ein Hauptspaß! Die Beiden, so gut sie mir sind, glauben sicher, ich wäre froh, wenn ich lache. [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Hofgerichtsassessor Petri allhier. |
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