Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief
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Lieber Petri, lies die wild hingeworfene Anlage. Gehe ich nächstens dahin, 5schicke ich sie erst als ultimatum zu Husem.[ann.] Der Kern der Sache ist darin.
Laß dich nicht verwirren: 1) hat die Henriette ja gesagt, und ich ihr erlaubt, zurückzutreten, — sie that das, — 2) versöhnte Sie sich mit mir wieder, und versprach, mir treu zu 10bleiben und nun mich nicht wieder zu ruiniren. Darauf benahm Sie Sich nach einigen Wochen so furchtbar eines Abends, daß ich wüthend weggehen mußte, was ihr oder ihren Verwandten lieb gewesen seyn muß, indem alle schriftlichen Versuche, uns wieder zu vereinen fruchtlos blieben, sie am Ende davon lief. 15 Das Volk ist kaum werth, daß Du es besuchst, was aber meiner Liebe zu ihm wahrhaftig nicht schadet, eben so wenig wie die folgenden Notizen. Ich habe da den Narren gefressen. Besuchst Du es, so halte Dich stolz, aber als mein Freund. Gefühl haben sie nicht im Leibe. Husemann ist Apotheker 20und unrächbar ist die Familie. Denn schöß' ich heute einen tod, — zwei Tage nachher verkauften sie wieder Salz. Aber die Henriette war sicher anders. Die Husemann ist klug, die lange Schwester der Henriette gutmüthiger als die Anderen, die Schramm ein neidisches 25Schaaf. (Diese kenne ich weniger als die Uebrigen.) Kannst Du meine Aeußerlichkeiten entschuldigen, und den Husemann oder die Weiber dahin gewinnen, daß sie wieder glauben, die Sache ginge vielleicht doch gut, sie nicht mehr zwischen mich und die Henriette treten (wie sie vielleicht 30zuletzt gethan), uns nach Stolzenau reisen lassen, so führe ich das Mädchen in 8 Tagen als Braut und Frau heim. Reiste Husemann mit, desto besser. Es wäre ihm Ehre, uns einerlei wegen seiner Person, aber nützlich wegen der Sache. Besuchen über diese Sache kann ich Dich nicht, obwohl ich 35es versprochen. — Anlage remittire [Detmold, 7. Oktober 1831.]
Wilhelm Arnold Eschenburg — Obristleutnant Friedrich Adolph Böger — Christian von Meien — Fürstlich Lippische Regierung — Karl Friedrich Simon GroskopfNr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht ClemenNr. 489, 13. Dezember 1834
1835
Karl Leberecht Immermann — Carl Georg Schreiner — Louise Christiane Grabbe