Nr. 251, siehe GAA, Bd. V, S. 288 | 22. Dezember 1829 | | Christian von Meien (Detmold) an Fürst Leopold zur Lippe II. (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: · |
| 10 U.P.M. ad 6362. Die unterthänigste Bitte des Auditeurs Grabbe um Gehalts-Zulage scheint gnädigste Berücksichtigung zu verdienen. Als im Jahre 1812 das ganze Officier-Corps incl. des Militair-Cassen-Rendanten mit einer Gagen-Erhöhung begnadigt wurde, blieb 15der damalige Auditeur Rotberg lediglich aus dem zu der Zeit auch actenmäßig gewordenen Grunde ausgeschlossen, weil er seinen Dienst unordentlich versah und man ihn durch Vorenthaltung der Zulage theils strafen theils bessern wollte. Auch wurde dafür gehalten, daß die Gebühren für Heiraths-Consense, 20Paß-Ertheilungen u.s.w. monathlich ungefähr ebenso hoch anzuschlagen seyen als die Gage zu 12 rthlrn. Bey dem jetzigen Auditeur verhält sich dieses Alles anders. Er ist fleißig, prompt, in practischer Geschicklichkeit zunehmend, ehrliebend und nicht zum Sportuliren geneigt, 25er bedarf keines Sporns zur Arbeit und kann an Gebühren nicht halb soviel verdienen als sein Vorgänger, weil die Soldaten nicht mehr solange im Militair-Nex bleiben als sonst, wo sie oft erst mit 24 Jahren Soldaten wurden, und dann noch 5 Jahre dienen musten. In das Alter vom 24. bis zum 3029. Jahre fallen aber die meisten Heirathen; die Consens-Gesuche vervielfältigten sich also damals ebensosehr wie sie sich jetzt vermindern, weil die Aufforderungen zur Erfüllung der Militairpflicht jetzt so geschehen, daß auch die einrangirten Soldaten mit dem 26. Jahre ihren Abschied erhalten können. 35 Unter diesen Verhältnissen dürfte es billig seyn, wenn Ew. Hochfürstliche Durchlaucht dem Auditeur Grabbe die Gnade zu erzeigen geruheten, ihm eine Zulage von monathlich 6 rthlrn. huldreichst zu bewilligen, und wird der desfallsige [GAA, Bd. V, S. 289] Rescripts-Entwurf zu gnädigster Entschließung ehrerbietigst angebogen. Detmold d. 22. Dec. 1829 v. Meien. [Am Rande:] Habe ich, nach diesem Vortrage genehmigt. 5LeopoldFzL. |
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