Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Fürst Leopold zur Lippe II. (Detmold)
Brief
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Nr 81. M. Remiss. 4 Jan. 1828. Durchlauchtigster Fürst! Gnädigster Fürst und Regent! 15 Ewr Hochfürstlichen Durchlaucht statte ich mit tiefster Verehrung meinen Dank für die am Ende verwichenen Jahres mir hinsichtlich der Verwaltung des Auditeur-Dienstes bewilligte Gratification ab. Diese Gnade ermuthigt mich zu der folgenden Bitte. 20 Der Auditeur Rotberg ist diese Nacht (am 4ten Januar 1828) mit Tode abgegangen, — es sind fast schon anderthalb Jahre, daß ich den Dienst für ihn versehen und mich in dessen Particularitäten eingeübt habe, — von meinem beständigen Eifer sind meine nächsten Vorgesetzten gewiß 25überzeugt worden, — auch ist außer der practischen Übung der mündliche Unterricht, welchen ich noch lange von dem verstorbenen Auditeur genießen konnte, mir wohl so weit zu Statten gekommen, daß vielleicht kein Dritter sich so leicht als ich in den Geschäftsgang des Militairgerichtes ohne 30Stockung finden möchte, — dabei sind meine bürgerlichen Verhältnisse in keiner Art die besten, ich besitze weder Vermögen noch eine sonstige Anstellung, schreite schon in das 27ste Jahr, und kann es leicht seyn, daß ich bei einem Todesfalle einen überlebenden Theil meiner hochbejahrten 35Eltern ernähren muß. Unterthänigst wage ich daher Ewr Hochfürstliche Durchlaucht zu bitten:
[GAA, Bd. V, S. 199]
gnädigst mir den erledigten Auditeurposten und seine Emolumente verleihen zu wollen. Ersterbend