Nr. 135, siehe GAA, Bd. V, S. 185 | 26. Oktober 1827 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Johann Wolfgang von Goethe (Weimar) | Brief | | | | Vorangehend: keine | Nachfolgend: keine |
| Hochgeehrtester Herr! Mit einem unüberwindlichen Zagen wag' ich dem ersten 30Dichter der Nation anbei ein Exemplar meiner Jugendwerke zu überreichen. Ich bin über die Aufnahme derselben um so ungewisser als ich in dem Lustspiele sehr, sehr verwegen gewesen bin. Darf ich aber nicht vielleicht hoffen, daß der Aufsatz über die Shakspearo-Manie die ernstliche und unbegrenzte 35Verehrung zeigt, welche ich gegen Ewr Excellenz hege? Ewr Excellenz werden gewiß mit Briefen und Zusendungen wie die gegenwärtigen so sehr überhäuft, daß ich, ein völlig Unbekannter, hier abbrechen und es auf das Glück, oder, was mir weit mehr gilt, auf das Wohlwollen Ewr [GAA, Bd. V, S. 186] Excellenz ankommen lassen muß, ob ich mich einiger Beachtung zu erfreuen haben werde. | | Mit Hochachtung und Ehrfurcht verharre | | | ich | | | hochgeehrtester Herr! | Detmold den 26st Oct. 1827. | | Ewr Excellenz | (Abgesandt während meiner Anwesenheit | | gehorsamster Grabbe. | in Frankfurt am M.) | | | [Adresse:] Sr Excellenz dem Herrn Staatsminister und Geheimerath 10von Goethe in Weimar Frei. (Anbei ein Paquet mit Büchern). |
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135.
H: Doppelbl. in 40; 2¾ S., Adresse auf S. 4.
F: GSA
D: Gotthilf Weisstein: „Goethe und Grabbe“. In: Berliner Tageblatt.
Jg. 13. Nr 133. 19. März 1884. Morgen-Ausgabe. S. [2]—[3].
Das übersandte Exemplar der „Dramatischen Dichtungen“ befindet
sich heute nicht mehr in Goethes Bibliothek; eine Antwort des
Empfängers ist nicht erfolgt.