Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Christian von Meien (Detmold)
Brief
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Ewr Hochwohlgeboren wage ich gehorsamst anzuzeigen, daß mir von Seiten des Hrn. Oberstlieutenants Böger die Anfrage geschehen, ob ich in 15eventum die interimistische Dienstbesorgung des jetzt kränklichen Auditeurs Rotberg übernehmen würde. Wie Ewr Hochwohlgeboren gewiß schon glaubhaft erfahren haben, konnte ich hierauf nur mit einem „Ja“ antworten. Ich halte es aber überdem für unerläßliche Schuldigkeit, selbst Ihnen zu melden, 20daß ich unter jeder Art und Bedingung mich gern dem mir geschehenen Antrage unterziehen werde, und meine größte Sorge darin bestehen soll, die Zufriedenheit der Vorgesetzten zu verdienen. Nichts könnte mich in diesem Augenblick hindern, vor Ewr Hochwohlgeboren persönlich zu erscheinen, 25aber ich darf aus vollem Herzen versichern, daß von je mich zu viele Scheu und zu wenig Eitelkeit beherrscht hat, um irgend zu glauben, daß meine persönliche Erscheinung einem weit über mir stehenden Mann anders als unbedeutend und noch dazu belästigend seyn könnte. Aus demselben 30Grunde bitte ich auch für dieses vielleicht unzeitige Schreiben um Verzeihung. Sollte ich wirklich in den interimistischen Dienst des Auditeurs eintreten, so wird mich, wie ich zu hoffen wage, die Nothwendigkeit entschuldigen, wenn ich dankbarst von Ewr Hochwohlgeboren Instruction und Belehrung einhole.
Ich verharre voller Hochachtung
Ewr Hochwohlgeboren
Detmold den 15ten Oct.
gehorsamster Grabbe.
1826
[GAA, Bd. V, S. 131]
[Adresse:] An den Herrn Regierungsrath von Meien Hochwohlgeboren hierselbst.
Christian von Meien — Wilhelm Arnold Eschenburg — Obristleutnant Friedrich Adolph Böger — Fürstlich Lippische Regierung — Karl Friedrich Simon GroskopfNr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht ClemenNr. 489, 13. Dezember 1834
1835
Karl Leberecht Immermann — Carl Georg Schreiner — Louise Christiane Grabbe