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[GAA, Bd. V, S. 301]

 


etwas Erfrischendes, und Köchy und Pustkuchen mahnen mich
daran, indem bei einem Cyclus von Tragödien sie und die
meisten Recensenten, um sich nicht zu vergallopiren, lieber
schwiegen bis eine Folge käme.Handschrift  Mit den Geldgeschichten bin
5ich zufrieden und wollen die beiden folgenden Tiermine aussetzen.
Nur waren, da ich Deinen Brief vom 30 t v. M. erst
am 3t oder 4t d. M. erhalten, die 24 rthlr schon ausgenommen.


  Ich bin wieder kräftig, thätig, sogar etwas verliebt. Dieses
10Eine Jahr laß uns noch versuchen. Mußt mir aber freie
Gewalt über die Zeit geben, ob ich 2 oder 3 Stück schreibe,
brauchst mir auch nicht jeden Monat 24 rthlr. zu schicken,
mußt es mir nur vorher zeitig melden, aber, da ich mein ganzes
Vermögen arrangire, indem ich der Litteratur wegen die Advocatur
15aufgebe, und mich leicht ängstige, (was mich beim Dichten
stört) erklären, sowohl meine Stücke als die etwaigen erhaltenen
oder noch zu erhaltenden Summen, wären dons gratuits
und wir höben jede Ansprüche gegen einander auf. Das
geht auch, denn es stimmt theils mit unsren Contracten, theils
20wirst Du doch am Ende großen Vortheil ziehen, theils verlange
ich die 24 rthlr. ja nur nach Deinem Belieben, theils
habe ich Ruhe auf den Fall Deines oder meines Ablebens, der
ferne sey.

  Handschrift Wahrscheinlich komme ich nach Wiesbaden. Es wäre gut.
25Napoleon denk' ich ist Ende Juli fertig.

  Willst Du noch Selbstrecensionen? — Im Grunde haben
wir doch Glück genug, aber es muß wachsen, da wir es verdienen.
Anbei Druckfehlerverzeichniß zum B.[arbarossa.]
Vergleich' es, und setz' es hinter Heinrich den Sechsten. (Spüre
30doch mal, ob der Tieck nicht machinirt. Hell ist ihm nicht
gut, und Böttiger eben so wie Hell.)
   Stets Dein
  Detmold d. 8t April. 1830.    alter Grabbe.

  [Adresse:] Handschrift An den Herrn Buchhändler Kettembeil Wohlgeboren
35(Hermannsche Buchhandlung) in Frankfurt am Main.
Handschrift Lieber Freund, ([das wilde (?) A.]ussehen meiner

Briefe verzeihst Du scho[n ...] wie meine Haare.)

  Dein letzter Brief ist mir deinethalb, nicht meinetwegen,
unangenehm gewesen. Ich glaube Dir, daß Du vollkommene