| [GAA, Bd. V, S. 298] mein Arm. Hat Goethe dessen Herausgabe befördert — nun! — Der arme, nicht Menschen, nicht Hof, nicht Welt kennende Schiller, der übersichtigere Goethe, sonst nicht viel besser oder geistreicher — Und läßt die an ihn gekommenen Briefe 5publiciren! Ich möchte darein zu schlagen versuchen, aber es ist sehr nützlich auch die Schwächen großer Geister zu sehen. Ob der Goethe am Ende auch das bezweckt hat? Seine Anhänger müssen es sagen. Dies bloß meine Herzensergießung, denn 10persönlich bin ich weder Goethe noch Schiller böse. Hochachtungsvollst Ewr Wohlgeboren gehorsamster Grabbe (Auditeur). Detmold den 16t Febr. 1830. 15 Lieber Freund, ich bin wieder ziemlich gesund. Aber Geschäfte. Doch die Advocatur habe ich abgegeben, und widme mich nun mehr der Muse. Napoleon wird gut. Heinrich VI ist es aber doch auch. Westphälische Blätter loben mich, aber error, wenn Du 20die Zögerung des Barbarossa dem D. J. u. F. zuschreibst. D. J. u. F. ist besser und Gothland wurde noch schlimmer recensirt. Die Feenscenen aus Aschenbrödel könntest zum Gesellschafter schicken, mit der Notiz, sie hätten zwar schon in den Münsterischen Unterhaltungsblättern gestanden, aber der Gesellschafter 25sey weiter verbreitet pp. Gubitz will caressirt seyn und die Scenen Act. II, 1—3 (ja bis an's Ende, auch die Ratte mit, wie in den Unterhaltungsblättern) sind herrlich. Schreib ihm, ich hätte den Arm gebrochen, sonst würde ich ihm selbst geschrieben haben. Ich hätte Dir nur ein dictirtes Billet schicken 30können. Wo bleiben meine übrigen Selbstrecensionen vom D. J. u. F. Treib Menzel. Grüß ihn von mir. Schreib ihm, ich ließe mich bedanken, litte aber grade an einem zerschmetterten Arm. Barbarossa müssen wir poussiren. Nebenliegende Selbstrecension 35fülle aus (mit den angedeuteten Citaten) und corrigire. Ich flehe. Gib sie Meseritz. Napoleon wird ungeheuer. Frische Kraft in mir. Ich trinke weniger. |
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