| [GAA, Bd. V, S. 284] Lieber Kettembeil, verzeih' mir alle Aeußerlichkeiten dieses Briefes. Mit meinen Geschäften wird's zu arg. — Nur dieß: a) bitte besorge inliegenden Brief, womöglich an Meyer unter der Hand, damit 5Herlings nichts erfahren, aber bald, — gehts nicht unter d. H., so schick' ihn öffentlich hin, — b) Kaiser Heinrich ist fertig, und (Einiges natürlich ausgenommen) sehr gut, äußerst pompös, — c) die Unterhaltungsblätter erhielten von mir auch (ich schrieb Dir davon) 2 Scenen (Act II, 2, 3) aus Aschenbrödel, 10haben sie mit großem Lob abdrucken lassen, — schadet das, wenn etwa andere Journale dieselben Scenen zugeschickt erhalten haben? Müssen wir sie zurücknehmen? — d) von Hohenhausen (Mann der Elise) recensirt im Sonntagsblatt den Barbarossa, wie ich höre, sehr gut, — e) daß Halle losgegangen, 15bon — derlei Nachrichten sende mir mehrere, — die Unterhaltungsblätter erheben D. J. und F. auch enorm. Statt „närren“ lies doch in meinen Stücken künftig immer „narren“. Köchy ist in Mainz — könntest ihn nicht poussiren, daß er D. J. und F. da auf die Bühne brächte? Auch den „Braunhofer“ 20 (erster Liebhaber das. (oder in Mannheim?) kenne ich sehr gut. Blausäure!! | | Dein | Detmold, nescio. | | Esel Grabbe. | [8. November 1829.] | | | (Daß ich den Brief nicht franciren konnte, gilt doch wohl für keine Geldspeculation.) Freund, mein sonst so trefflicher Abschreiber ist krank und überdem Calculator geworden, — er hat mir Heinrich VI 30noch nicht ganz zurückliefern können. Sey aber mit Druckern pp parat, und melde bei ihm, ich wäre falls Bühnen es wünschten, erbötig, ihn, Barbarossa und D. J. u. F. dem Bedürfniß jedes Theaters anzuordnen. Daß D. u. F. gut gehen, mir lieb. Weißt Du, daß Fr. Gleich in seinem Eremiten 35rächend gezäpft hat? Kaiser Heinrich VI ist gewiß, auch in Deinen Buchhändleraugen erhabener als Barbarossa, und es war keine kleine Kunst, und unter welchen Verhältnissen geschrieben, — aber eben der Trotz! — Ein Schauspieler |
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