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[GAA, Bd. III, S. 503]

 



   Faks. Zeitschrift für Bücherfreunde “, Jg. 9 (1905/1906), Bd 2,
nach S. 494, bei Erich Ebsteins Aufsatz: Ein Beitrag zu Chr. D.
Grabbes Krankengeschichte “. Verkleinert wiederholt in: Erich Eb-
stein, Chr. D. Grabbes Krankheit. Eine medizinisch-literarische
Studie “, München, Reinhardt 1906 = „ Grenzfragen der Literatur
und Medizin in Einzeldarstellungen “, H. 3, am Schlusse.

   Die Beschreibung der Handschrift beruht auf den Notizen, die
sich der Bearb. vor Jahrzehnten gemacht hat, als ihm Herr Apel
das Original vorlegte. Vermutlich sind dabei die Maße von Höhe
und Breite nicht auf Millimeter genau ermittelt worden. Auch ist
anzunehmen, daß der ungefaltete Bogen Querrippung und senk-
rechte Linien als Wasserzeichen gehabt hat.

Br 101.
(S. 230—31, unter Nr 56)

   Umfang: 1 Bl. in 4 0(Höhe: 26, 8 cm; Breite: 21 cm); 2 Sp.
Papier und Wz.: Nicht mehr festzustellen. Paginierung: 103—104.
Text: Von der Stelle: Thusnelda. / Ich bring euch Speis und
Trank“ bis zu ihren Worten: „hüte dich vor Erkältung, und [ nebst
Kustos ] nimm “.

   Die Handschrift hat sich vor Jahren im Besitze des Freiherrn
Lothar von Biedermann befunden, der dem Bearb. eine Photokopie
zur Verfügung gestellt hat. Sie ist während des zweiten Weltkrieges
auf einem Schlosse in Sachsen sichergestellt worden und wahrschein-
lich zu Grunde gegangen. Die Beschreibung beruht auf der Photo-
kopie.

Br 102.
(S. 238, unter Nr 57)

   Umfang: 1 Bl. in 4 0(Höhe: 26, 7 cm; Breite: 21, 4 cm); 2 Sp.
Papier und Wz.: Nicht mehr festzustellen. Paginierung: 145—146.
Text: Von der Stelle: Erster. / Zehn, Vetter“ bis zu der Stelle:
Zweiter. / Mich und Frau und Kind! / Erster.

   Text und Beschreibung beruhen auf einer im Besitze des Bearb.
befindlichen Photokopie. Nach welcher Vorlage diese hergestellt
worden ist, hat nicht mehr festgestellt werden können.



  Grabbe hat sein letztes Werk, die „Hermannsschlacht“, an dem er
vom Frühling 1835 bis zum Juli 1836 mit mehr und mehr erlahmenden
geistigen und körperlichen Kräften gearbeitet hat, wiederholt um-
geformt. Von der ganzen Masse der Vorarbeiten sind insgesamt 102
Bruchstücke auf uns gekommen. Sie sind von sehr unterschiedlichem
Umfang. Während eines (Br 60) nur aus einem einzigen Worte
besteht, umfaßt das längste (Br 39) 28 Seiten. Fünf dieser Bruch-
stücke (Br 1. 2. 100—102) sind heute verschollen. Die übrigen be-
finden sich in sieben öffentlichen Instituten des In- und Auslandes.
In Privatbesitz hat keines mehr nachgewiesen werden können.

  Von diesen Bruchstücken schließen sich in mehreren Fällen einzelne
inhaltlich aneinander an. In elf Fällen sind es ihrer zwei, in drei
Fällen ihrer drei. Dadurch ergeben sich insgesamt 85 in sich ge-
schlossene Fragmente.