| [GAA, Bd. V, S. 4] ich mich mit dem Wunsch es zu erhalten umhergetrieben, schon lange Wochen nagte innere Unruhe an meinen Herzen. Dies Herz war zu voll, zu besorgt, als daß es hätte hoffen können es über die Lippen zu bringen, oder es zu schreiben. Daher 5war jener finstere Trübsinn den ich ganz nachhing wo ich überall stand und in mich selbst versunken war, ihr wolltet ihn vertreiben, allein ich hange ihn noch jetzt in einsamen Stunden nach, dann hoffe ich ihn in Eurer Gesellschaft zu zerstreuen, durch Frohsein darinn auseinander zu treiben, 10aber vergebens, habe ich mich entfernt so umhüllen wieder finstere Wolken meine sonst jugendliche freie Stirn. Darum murrte ich wenn ich ein neu Kleid bekam: ach dachte ich du hast der Kleider so viele, hättest du doch das Geld dafür, daß du es zum Buche brauchen könntest. Ach Gott wie gern, 15wie freudig wollte ich auf manches Verzicht thun wenn ich nur das Buch bekäme. Giebst Du es mir dann will ich wahrhaftig lange kein ander Buch als ein Schulbuch, lange kein neu Kleid haben, und Dir, durch kindlichen Gehorsam, so viel wie ich kann, und was doch meine Schuldigkeit ist Dein Alter versüßen. 20Da ich so ungeheuere Liebe zur Geographie habe, so habe ich eine solche Begierde danach, es ist von den so berühmten Zimmermann. Da es wissentschaftlich ist, so kannst Du denken, daß ich es zur Unterhaltung nicht verlange. Es heißt: Zimmermann Taschenbuch der Reisen bei Gerhard Fleischer 25zu Leipz. m. K. und Charten. Verschreibst Du es mir so will ich alles Unnöthige verkaufen. O Gott welch einen Tag habe ich heute wieder gehabt ich habe das Buch immer vor Augen gehabt. Ganz genau weiß ich den Preis selbst nicht, frag daher erst die Buchhandlung ja darum, daß sie es 30Dir nicht schicken, und es wäre Dir zu theuer. Jetzt wollte ich Dich warnen mich mit nach Meinberg zu nehmen, weil denn das Geld was ich da verzehren würde besser zum Buche angewandt wäre. Ich will keine Butter mehr essen, Kaffee wenig trinken. Frag doch den Dienstag um den Preis 35des Buchs, und verschreib es darnach wenn du kannst, bedenk meine Ruhe hängt lange, lange davon ab, jetzt beschließ diesen unter manchen Zähren und Schluchzen geschriebenen Brief. Die Schrift konnt ich wegen meiner Unruhe nicht besser 40machen. [Detmold, 1812/13.] |
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