| [GAA, Bd. IV, S. 227] in Berlin aufzubürden. Diese sind ganz anders, wie ein Sapphir und Consorten sie schildern; sie lieben, wie Unterzeichneter aus jahrelanger Erfahrung versichert, den Scherz, und wo man dem Scherz secundiren muß, auch den Ernst. 5Vide: Dennewitz und Großbeeren. Folgende zwei Anekdoten sind indeß echt. Sie könnten Stoff zu einer besseren komischen Oper geben, als man in dem Zeug besitzt, das bald sieben Mädchen in Uniform, Wiener in Berlin, Berliner in Wien heißt:10 1.) ich komme aus Stehelys Conditorei, und höre, Nachts am 10ten März 1822 folgendes Gespräch aus der Gosse: erster Betrunkener: Himmel was fällt auf mich? zweiter Betrunkener: Verzeihung. Ich bin — — Wer sind Sie?15 Erster: Der — — Ich habe grad' einen Brief an Sie von dem Herzog — — zu bestellen. Zweiter: Oh, wie lieb ist's mir, daß wir uns so treffen! — 2.) in der alten Grünstraße wohnte zur damaligen Zeit 20ein Privatsecretair, zu deutsch Abschreiber. Er sitzt gegen Mittagszeit und schreibt — Da regt es sich in seinem Kachelofen. Der bricht auch bald ein, ein Diebsgesicht kommt daraus hervor, und beide Gesichter, des Spitzbuben wie des Copisten, die schwerlich ihren wechselseitigen Anblick vermuthet hatten, 25werden Eis und starren sich an. Der Spitzbube besinnt sich zuerst, und der ordentliche Mann wird verlegen, was guten Leuten stets passirt, wenn unerwartet Schurken sie überraschen. Der eingebrochene Dieb fragt endlich: ist hier nro 23, alte Grünstraße?30 Nein, sagt der Secretair, ein paar Häuser weiter. — „Ich danke“, erwiederte der saubere Gast. Dem Schreiber fiel's nachher ein, daß man in der Regel durch die Thür, nicht durch die Oefen geht, um nach Hausnummern zu fragen. Grabbe. 3541. Betrachtungen. Herschel junior muß nun den Mund halten. Es ist Zeit. Ein Witz, eine Lüge werden schnell alt, datirt man sie auch |
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