| [GAA, Bd. III, S. 365] mehr! Wie sie sich an das Flüßchen legen! Überschüttet sie mit Pfeilen, sonst saufen sie es rein aus! Varus Trinkt euch satt, Kinder, und schüttelt ihre armseligen hölzernen Pfeile von den Helmen, wie ich diese Regen- 5 tropfen davon schüttle. Er blickt sich um und sieht die übrigen mit dem Aufwerfen der Lagerwälle beschäftigten Krieger Die dürfen auch nicht dursten! Bringt ihnen Was- ser — Viele der Soldaten nehmen, ohngeachtet aller Gefahr und 10 obgleich manche mit den unbedeckten, pfeilgetroffenen Köpfen verwundet oder tot in den Fluß stürzen, ihre Helme ab, füllen sie mit Wasser und bringen es ihren am Lager arbeitenden KameradenEin Veteran Dank dir für den Labetrunk! — Jetzt will ich 15 weiter arbeiten — Er will mit dem Spaten auf den Wall noch Erdschollen werfen Ich kann nicht mehr. Die anderen werdens auch nicht besser machen. Tagelang nur Hunger, Durst, und Kampf. Das spürt man allmählich. Nicht? Er sinkt nieder und stirbt. Viele seiner Mitarbeiter fallen ebenso 20Varus Hört auf, und laßt den Wall so, wie er jetzt ist. Er hat nur die halbe Höhe, doch statt daß ihr bei seinem völligem Aufbau sterbt, wollen wir wagen, auch hinter hal- ben Wällen zu ruhen und uns nötigenfalls zu verteidigen. — Der Feind ist auch matt, und wir dürfen uns schmei- 25 cheln: er ward es nicht ohne unsre Schuld. Auf allen Ecken zieht er sich zurück. |
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