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GAA, Bd. III, S. 349 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. III, S. 349]

 


Erster Rettet das Volk noch einige der besten Stücke seines
Getiers!
Handschrift Zweiter Was erwischtest du?
Erstdruck Erster Diesen Rappen, mit zwei weißen Flecken an jedem
5 Fuß, die ihn zieren möchten, wären sie nicht ungleicher
Größe.
Zweiter Ich erbeutete gar nichts.
ErsterHandschrift  So brauchst du dich auch nicht um eine schlechte
Beute zu ärgern.
10Eggius rückt mit der neunzehnten Legion herauf Besser Schritt
gehalten!
Hermann beiseit Stirn, bleib mir kalt! Es wird ungeheure
Gefahr! Laut, zu seiner Vorhut Sacht! Weicht nicht zu ge-
schwind! Beim Weichen ist man nie zu langsam!
15Thusnelda, in einem Wagen, dessen braune Renner sie selbst
lenkt, erscheint auf der Höhe
Das deutsche Heer sich umblickend Eine Walküre über uns!
Hermann Viel Besseres: mein Weib, bei mir in der Stunde
der Gefahr! — — Und fürchtest du nicht vor den rö-
20 mischen Geschossen?
Erstdruck Thusnelda Du bist ja mit mir unter ihnen. — Ich bring
euch Speis und Trank und zwanzigtausend Handschrift Mann. — Laß
das zürnende Rütteln an meinem Wagen. Die Speichen
könnten leicht auseinandergehen. Zu Haus ist alles, unge-
25 achtet meiner Abwesenheit in Ordnung.
Hermann Kein Zorn, nur Freude rüttelt an dem Wagen.
Thusnelda Nimm dieses Tuch und trockne deine Stirn, du
bist erhitzt. Das darf ein Feldherr nicht sein, wie ich glaube.
Hermann Zu Zeiten wohl!
30Ingomar Neffe —
Hermann Oheim?
Ingomar Deine Frau ist kein Weib.
Hermann Alle Wetter, was denn?
Ingomar Kanns nicht recht sagen. Doch gegen Handschrift ihre Stirn
35 tausch ich nicht die Sonne, nicht den Blitz Erstdruck gegen ihr Lä-
cheln, und ihren Mut und Verstand betreffend —
Thusnelda Schon zuviel, Oheim.
Ingomar Nun spricht sie gar mit mir!
Hermann Werde nicht verliebt, Alter, und mache mich nicht
40 eifersüchtig.
Ingomar Wie ihre Augen durch das Heer rollen! Wer das