| [GAA, Bd. III, S. 341] eurem Siegeskranz, mit dem du bloß dich und deine Che- rusker zu schmücken gedenkst. AbHermann Die Eifersucht laß ich mir gefallen. Varus hinter der Szene Halt. Gefolg, warte. Er tritt ein Bin 5 ich nicht raschen Entschlusses? Hermann Ich verstehe dich nicht.Varus Bei diesem gegen alle Berechnung zu früh eingebro- chenem Tauwetter erstürmen wir den jetzt so schlüpfrigen Harz nicht. Leg deinen Harnisch an. Wir brechen auf und 10 ziehn wieder nach Cheruska, zu deiner Grotenburg.Hermann Immerhin wär ein letzter Versuch gegen den Harz ratsam, schon wegen des Berichts nach Rom.Varus O zu dem Bericht hab ich meine gewandten Schreiber, sie machen auf ihrem Papier Gold aus Blei, aus einer ver- 15 unglückten Unternehmung den herrlichsten Sieg. — Un- nützes Römerblut soll jene Klippen nicht schmücken.Hermann für sich Hegs auf! Es wird eine ewige goldne Krone meines Landes!Varus während Hermann sich die Rüstung anlegt Ich ver- 20 schiebe den Angriff bis zum Sommer. Da werden meine Legionen dich lehren, wie Südländer die Hitze aushalten, ohne flau zu werden.Hermann Wir Nordländer sind mehr an Sturm, Regen und Schnee gewöhnt. 25Varus Bist du fertig mit deinem Anzug?Hermann Nur diese Spange noch —Varus Weshalb läßt du dich nicht von deinen Dienern an- kleiden?Hermann Ich habe nicht gern fremde Fäuste am Leib. — 30 Knecht! Ein Knecht tritt ein Wir reisen nach Haus. — Sattle —Der Knecht Ist schon geschehen. Ich hörte von der Abreise. Die Gäule stehn bereit.Hermann So führe sie vor die Zelttür. 35Varus Das geht bei euch geschwind. Hermann Meine Kerle haben Heimweh.Varus An der Schwäche leidet ihr noch?Hermann Wir haben noch nicht die Welt erobert, um überall heimisch zu sein, wie ihr. 40Varus Wir marschieren mit ein paar Gewaltmärschen zurück über die Weser, zu deinen Hünenringen. Du bleibst bera- |
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