| [GAA, Bd. III, S. 336] Varus Die Reiterei?Quästor Der kann man ihren Aufputz und ihre Wildheit verzeihen. Unsere Turmen sind Flederwische gegen diese bergauf und bergunter fliegenden Scharen. Jeden Augen- 5 blick glaubt man, das Volk bräche den Hals, und es küm- mert sich im rasendsten Galopp höchstens um die Kinn- ketten seiner Gäule.Varus Diese Reiterei hat sogleich der unsrigen sich anzu- schließen. 10Der Quästor ab. Hermann kommt Du zögertest lang.Hermann Ich grüßte erst mit ein paar Worten zu Hause. Dann macht ich noch diese Wegkarte nach dem Harz, schickte weit umher nach Hülfe, selbst bis zu den auf ihren 15 im Meer bebenden Ländern wohnenden Chauken. Meine Nachbarn: die Marsen und Brukterer sind natürlich nicht die letzten, die ich einlud. Von dem Rhein kommen uns auch die Ubier und die tapferen tenktrischen Reiter zu Hülfe. Kurz, bald ist mehr als halb Deutschland da, um 20 euch seinen übermütigen Rest überwinden zu helfen.Varus Dein Eifer für die gute Sache verdient alles Lob. Wie sehr beförderst du dadurch in diesen Landen die Humani- tät und Zivilisation. Hermann für sich Humanität? Ein Lateiner und Eroberer hat 25 doch prächtige Ausdrücke für Tyrannei. Zivilisation? Das lautet schon richtiger, denn ich will euch zivilisieren und bei uns einbürgern, fest, sicher, drei Fuß tief in die Erde und Hügel von acht Fuß darüber. Oder noch besser, euer Fleisch den Raben, eure Knochen dem Regen, daß sie gebleicht 30 werden wie das beste Garn!Römische Soldaten Donnerts?Hermann Nein. Mein Stallknecht brummt, weil er einen Ver- weis bekommen hat, daß er den Sattelriem nachlässig zu- knöpfte. 35Varus Schone er künftig seiner ungeheuren Lunge. Brumm- fliegen tötet man leicht unversehens. — — Vorwärts, marsch!Hermann blickt auf die an der Spitze des Heeres marschieren- den Römer Die gleißenden Schurken! Wie sie unsren edlen 40 Boden mit fremdem Waffenprunk beflecken! Er sieht sich um Deutschland, verlaß mich nicht mit deinen Fluren, Ber- |
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