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[GAA, Bd. III, S. 210]

 


Der Chatte
Gut.

1 Hier hat Grabbe offenbar in seiner Vorlage zwei Zeilen über-
schlagen, und zwar: „Doch, Kind. / Thusnelda. “ Vgl. Br 16.
(Verweis zum Text  S. 204, unter Nr. 40.)
Ab
EINGANG
5 7
44.

[ Br 22 ]
Handschrift 
[63.] einige Tage Geduld.
Der Chatte
10 Mit der wirds schwer halten.
Armin
Seht ihr dann den teutoburger Wald, wie einen aus Gebirgen
gegliederten Löwen sich schütteln mit schneestiebenden Mäh-
nen von Eichen und Buchen, flüchten seine Adler und Falken
15 hoch über seine vielgipfligen Häupter, eilt sein aufgeschrecktes
Wild zu euch in den Sand der Senne, hört ihr unsre rache-
und siegrufenden Stimmen und Urhörner aus ihm ertönen,
dann brechet auf, und sperrt den Ueberbleibseln Handschrift [64.] der
Unterdrücker die Flucht aus den Heerstraßen oder dann schon
20 bluttriefenden Rachen des Ungethüms.
Der Chatte
Du findest zur rechten Zeit die Chatten am rechten Ort.
Sprachst übrigens auch etwas dichterisch.
Hermann
25 Beurtheile nicht den Feldherrn nach den Vorschriften, die er
Untergebenen ertheilt. Weh ihm, steht er nicht freiwaltend
darüber.
Der Chatte ab
Auch die Regel ist ihm [ Br 2 ] [65.] nur Soldat, nach Um-
30 ständen angewendet oder abgeschafft.
Varus
kommt
Mein Lieber, das ist frühzeitiges Thauwetter. Bei der Nässe
zwingen wir Hercynia nicht.
35Hermann
Einen Versuch noch —
Varus
Unnützes Römerblut soll jene Klippen nicht schmücken.