| [GAA, Bd. IV, S. 504] Daß die Ursache dieser Krankheit eine Eifersucht Peters gewesen sei, geweckt von dem General en Chef und Kabinetsminister Pawl Iwanowitsch, Grafen Jaguschinski (1683—1736) durch Entdeckung eines verbotenen Umgangs mit dem Kammerherrn, Wilhelm Mons de la Croix, Bruder der ersten Staatsdame, Generalin Balk, erklärt der Prediger Benjamin Bergmann, Biograph des Zaren, für eine schwatzhafte Sage, mit Hinweis auf die Tatsche, daß die Krönung Katharinens im Mai 1724 wirklich stattgefunden habe. Mons, aus einer niederländischen Familie stammend, ist auch eines anderen Todes gestorben, nämlich am 16. November 1724 wegen Annahme von Geschenken für Verwendungen bei der Kaiserin enthauptet worden. („Peter der Große als Mensch und Regent“, Th. 5, Mitau 1829, S. 272, 347—48.) Der Version Grabbes etwas näher steht die Darstellung in Galletti's gleich nachher erwähnter „Geschichte von Rußland“, von der allerdings nur die dreibändige Cabinets-Ausgabe (Gotha, Hennings 1827—28) zur Verfügung gestanden hat. Darin heißt es (Bd 2, S. 92): Katharinens vertrauter Umgang mit ihrem Oberkammerherrn Mons, dem Bruder seiner ersten Geliebten, sei Peter bald nach ihrer Krönung so verdächtig vorgekommen, daß er ihn nicht nur zum Tode verurteilt, sondern auch Katharinen genötigt habe, die Hinrichtung mit anzusehen. S.157, Z.31 f.: grad wie dem ersten Constantin mit seinem Sohn Crispus: Dieser wurde von seiner Stiefmutter Fausta verleumderischerweise beschuldigt, daß er eine unerlaubte und verbrecherische Neigung zu ihr habe. Sein Vater, der römische Kaiser Constantinus I., der Große (C. Flavius Valerius Aurelius Claudius; um 288—337), glaubte es allzu rasch und ließ seinen Sohn gewaltsam ums Leben bringen. Nachdem er seine Unschuld erkannt hatte, rächte er sich an der Urheberin seines Todes, indem er auch sie ermorden ließ. S.158, Z.4 f.: eines Compendii von Galetti: Johann Georg August Galletti (1750—1828), Professor am Gymnasium zu Gotha, Hofrat und Historiograph gothaischen Landes, verfaßte zahlreiche Lehrbücher der Geschichte und Geographie, die zu ihrer Zeit oft aufgelegt worden sind. Unter ihnen befindet sich eine „Geschichte von Rußland“, von der die zweite, bis auf die neueste Zeit fortgeführte Ausgabe 1832 erschienen ist. In der „Cabinets-Ausgabe“ von Galletti's „Geschichte von Rußland “ (siehe die Anm. zu S. 157, Z. 22 f.) ist der Art und Weise, „Wie Peter seinen Sohn Alexei behandelt“, nur ein knappes Kapitel gewidmet. (Bd 2, S. 89—91.) Von einer Charakteristik des unglücklichen Zarensohnes kann darin keine Rede sein. Vielmehr wird nur gesagt: Peter habe seinen ältesten Sohn von der Eudoxia „unter Weibern und Pfaffen ohne feine Bildung aufwachsen, und seit dem zehnten Jahre von ausländischen, pedantischen Lehrern (die seinen Kopf mit unzweckmäßigen Kenntnissen, mit der Kirchenund Ketzergeschichte anfüllten) unterrichten lassen“, und ihn schon seiner nicht ausgezeichneten Fähigkeiten wegen nicht geliebt. (S. 89.) S.158, Z.9: Herr Weymar: Carl Theodor W. war am 5. Februar 1803 als Sohn eines Kaufmanns in Magdeburg geboren. |
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