| [GAA, Bd. V, S. 70] glaubt, wenn Du auch gleich angestellt würdest, denn hättest Du doch gleich noch nichts verdient. Aber schreib bald wieder und wenn es auch mit umgehender Post ist, daß wir doch immer wissen, wie es Dir geht. Wenn Du in Dresden bleiben 5solltest, so hast Du doch einen Landsmann da, nämlich den Leibarzt des Königs: Althof. Wie lange bist Du von Berlin weg? Wenn es Deine Umstände erlauben und Du das Glück haben solltest angestellt zu werden; so besuche uns diesen Sommer doch, wenn es auch nur einige Tage sind; 10 Unser Garten ist noch frei. Schreib bald bald wieder. Der Werkmeister Kruel wird auch nicht lange mehr leben, er hat völlig die Schwindsucht, warum weißt Du wohl. Ich weis nichts neues mehr als leb wohl, wir sind vergnügt, wenn wir nur wissen, daß es Dir gut geht. Leb wohl. 15 Deine Dich liebenden Eltern: Grabbe. Detmold den 28ten März 1823. Schreib bald, bald, bald. wieder und ob Du Deine Werke 20zum Druck befördert werden. [Adresse:] An Herrn Stud. jur. Chr. Grabbe Abzugeben bei dem Herrn Stud. jura: Höpfner auf der Preußergasse nro: 47 in Leipzig. Hierinn 6 Pistolen frey Leipzig d. 4t Apr. 1823. 25 Lieber Herr Grabbe! Ich habe wohl Ursache auf Dich zu zürnen; Du versprachst zu schreiben, sobald Du nach Dresden gekommen sein würdest, hast es aber bis jetzt noch nicht gethan; da ist die verdammte Pommade daran schuld. Diese Pommade kann Dir aber diesmal 30wohl etwas schaden, denn ich bekomme immer Briefe von Berlin, und weiß nicht wohin ich sie addressiren soll; jetzo sind drei Briefe da: 2 wahrscheinl. von Dr. Köchy und einer von Kettembeil. Ich wollte sie immer an Stadt Gotha addressiren, wußte aber nicht gewiß, ob Du dort kneipen würdest, ließ 35sie daher wieder liegen und wartete auf Deinen Brief, allein bis jetzo vergebens. So eben erhalte ich wieder einen Brief an Dich von Detmold, beschwert mit 6 Pistolen. Diß entschließt |
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