| [GAA, Bd. I, S. 615] S.259, Z.35: tempi passati: vergangenen Zeiten. S.260, Z.16 f.: Beutelperücke: Perücke, deren Hinterhaar in einen Beutel gehängt ist. S.260, Z.30: stante pede: stehenden Fußes, auf der Stelle. S.260, Z.36: Harpax: (griech.) Eigentlich Räuber, dann Geizhals, Filz. S.261, Z.38 f.: Elise von Hohenhausen, geborenen von Ochs: Eli- sabeth (Elise) Philippine Amalie Freifrau v. H. (1789—1857) schrieb schon im zehnten Lebensjahre das erste ihrer Gedichte, die 1816 unter dem Titel „Fühlingsblumen“ gesammelt erschienen. Von 1820—1824 lebte sie mit ihrem Gatten, dem preußischen Regierungsrate Leopold v. H., in Berlin und verstand es dort, ihren Salon zu einem der Mittelpunkte des literarischen Lebens zu machen. Sie pflegte Umgang mit Karl August Varnhagen von Ense, dessen Gattin Rahel, Friedrich von Uechtritz und anderen, gehörte auch zu denen, welche am frühesten das Talent Heinrich Heines erkannten, dem sie den Namen des „deutschen Byron“ zu- legte. Heine nennt sie im zweiten seiner „Briefe aus Berlin“ die „gefühlvolle Dichterin“ mit dem „sanften, für reine Ideale emp- fänglichen Gemüte“ (Insel-Ausg. V, 238—39). Sie war eine der drei Frauen, welche zuerst den Versuch wagten, Byron ins Deutsche zu übersetzen — die beiden anderen waren Ottilie von Goethe und Karoline Pichler — und sie tat es vielleicht mit dem größten Erfolge. Ihre poetischen Beiträge sind nicht nur in dem von ihrem Gatten gemeinsam mit Nikolaus Meyer gegründeten „Min- dener Sonntagsblatte“, sondern auch im „Gesellschafter“, in der „Abendzeitung“ und den damals so beliebten Musenalmanachen und Taschenbüchern zu finden. Rudolf Schneider schreibt in seiner maschinenschriftlichen Münsterischen Dissertation über „Die 'Thus- nelda' und die 'Allgemeinen Unterhaltungsblätter', zwei westfä- lische Biedermeierzeitschriften“, vom 12. Oktober 1922, S. 16: vom Standpunkte der Familienkultur des Biedermeier aus könne man schon glauben, daß die Verse der Elise von Hohenhausen das Gemüt befriedigt hätten, von einer absoluten Kunstauffassung aus aber den Haß des jungen Grabbe auf die dekorative Unoriginalität ihrer echt weiblichen, gleichsam gehäkelten Lyrik begreifen. S.262, Z.20 f.: „Unsinn, du siegst [ usw. ]“: Worte des sterbenden Talbot in Schillers „Jungfrau von Orleans“ (III, 6). S.262, Z.31: Pardonnez moi, Monsieur: Verzeihen Sie mir, mein Herr. S.263, Z.16: Zayre, vous pleurez?: Frage Orosman's in Voltaires Trauerspiel „Zaire“ (IV, 2). S.263, Z.17: Venez, ma chère!: Kommen Sie, meine Liebe! S. 263, Z. 28 — S.264, Z.7: Auf den Zusammenhang dieser Szene mit den in jener Zeit beliebten Eulenspiegeleien weist Richard M. Meyer in seinem Aufsatze „Die Ziegen auf dem Helikon“ („Euphorion“ Bd 3, 1896, S. 431—41), S. 433, hin. S.265, Z.2: Guarinis Pastor fido: Das tragikomische Schäferspiel „Il pastor fido“ („Der treue Hirte“) ist das berühmteste Werk Giovan Battista Guarinis (1538—1612), der längere Zeit als Ge- sandter in Diensten des Herzogs Alfons II. von Ferrara stand, |
| |