| [GAA, Bd. III, S. 97] Ein Liktor geht ab Tiefes Schweigen. Der erste Konsul in sich Ich, ein Konsul Roms, und darf die Hand nicht nach der Stirn bewegen, weil jeder auf mich achtet. Zwei Söhne 5 fielen auch mir, und mein Weib zergeht in Schmerz, und ich muß die Stürme in mir behalten, in meiner Brust die Wolken ausregnen lassen. Denn — — was Söhne, ver- glichen mit Rom?Kato Zensor Sind wir versammelt, um zu schweigen, so 10 ists besser wir gehen heim. Plötzliches erschütterndes Getöse, fernherMehrere Senatoren Ha! nun meldet er sich! nun klopft er an!Zweiter Konsul Bleibt sitzen. Verräter, der sich bewegt! — 15 Die Mauern und Tore sind hinreichend verteidigt, und nur das Wort des Konsuls, des Tribunen, nicht die Sturmma- schinen eines verwegenen Puniers heben die Sitzung des Senates auf. Tribunen, habt ihr heute Veto?Tribunen Nein! Wir haben nur den Feind zurückzuwerfen! 20Prätor Es scheint, er wird schon ohne uns zurückgeworfen. Das Getöse verhallt. Kato Zensor Da hallt was Schlimmeres: auf den Gassen die Weiberstimmen!Ein kurulischer Ädil Laß sie! Es fielen bei Kannä sechzig- 25 tausend ihrer Söhne.Kato Zensor „Laß sie!“ Die Weiber rasen lassen? Das hör ich vom kurulschen Sitz? Fielen sechzigtausend ihrer Söhne, so mögen sie sorgen, sechzigtausend ehelich dafür wieder zu gebären. Ehen und Kinder daraus werden ohnehin selten. 30Ädil Das Unglück darf Nachsicht fodern.Kato Zensor Nicht, wenn es heult! Abermals Weibergeschrei von draußen Hört, nochmals Gequicke von „Kannä und Rache!“ Elendes Ende, braune Bastardenkel, schlösse Niederlage der 35 Weiber unsre Annalen! Dahin mit ihnen, wo sie sein sollen, nach Haus! Und jedes, das nicht binnen einer Stunde an seiner Spindel sitzt, verhafte ich, der Zensor, und lasse ihm Scham eingeißeln, blutrote, wenn im Gesicht nicht, doch — Und seinem Mann nehm ich das Bürgerrecht. 40Mehrere Celeres ab |
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