| [GAA, Bd. II, S. 246] lassen. Aller Adel der Nachbarschaft kommt hier heut Abend zusammen —Der Baron für sich Ich wollte, er liefe hier auseinander!Die Baronin Und dieser Qualm soll ihn empfangen? 5Thisbe Es qualmt hier entsetzlich, Mama. Ich falle in Ohn- macht.Der Baron für sich Welch ein ohnmächtiger Einfall!Die Baronin Diener! Kölnisch Wasser, Levantisch Oel, Riech- pulver herbei! Die Arme! 10Der Baron für sich Richtig, eine Reiche ist sie nicht. — Wer übrigens eine Dame aus der Ohnmacht wecken will, muß ihr etwas am Putze verderben. Das hilft!Die Baronin Siehst du, Mann, was du angestiftet?Der Baron für sich Heut Abend Fest, wieder Geld ver- 15 geudet, Frau und Töchter mich mit Ohnmachten und Zorn bedrohend — Zeit ists, daß ich mich beiseit mache und philosophiere — Im Abgehen Wie kommt es, daß man so leicht ausspuckt, wenn man einem unbekannten Menschen begegnet? Warum räuspern 20 sich in der Kirche die Leute gleich nach dem Vaterunser am meisten? Warum ist Mensch ungereimt und Jungfer da- zu? Warum gibt es ein Warum? Warum —Isaak wieder am Fenster Warum bezahlt ihr mir noch immer nicht mein Geld? Darum bin ich noch einmal wieder 25 heraufgeklettert, wie 'ne Wanze.Der Baron Ha, Kerl, jetzt laß ich dich mit den Hunden von meinem Hofe hetzen — Nero, Buff —Isaak Ein Hund ist ein böses Tier, ohne Verstand und ohne Gefühl, mit scharfen Zähnen. Au weh! Ich muß machen, 30 daß ich komme davon. Er steigt vom Fenster wegDie Baronin Gottlob, Thisbe, du erholst dich. — Hör jetzt zu: auf dich achtet der Prinz von Serramoglia, und, Clo- rinde, von dir läßt der Fürst Lothar nicht den Blick.Thisbe Ich weiß, den Serramoglia eroberte ich längst mit 35 meinem zärtlichen Auge.Clorinde Mit meiner stolzen Anmut warf ich längst den Lothar zu meinem Fuß.Die Baronin Kinder, nehmt einige gute Regeln, um die Männer zu fesseln. Seid stolz, seid schwärmerisch, aber 40 verleugnet nie die Weiblichkeit, denn die suchen sie am Ende doch. Kokettiert nicht mit vielen, gebt einem den |
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