| [GAA, Bd. I, S. 72] Der alte Gothland Das duld ich nimmermehr, — ein Gothland kann Durch eines Gothlands Hand nur würdig fallen! Indem er sich kräftig vom Boden emporhebt 5 Ich habe ihn gezeugt und dafür darf Ich ihn vernichten! Wehe, Weh dem, der Ihn außer mir mit frevler Hand verletzt! — So flackre denn noch einmal leuchtend auf, 10Mein alter Stern, eh du versinkest in Die Nacht! Er steht groß, in einer drohenden Stellung daKönig Seht ihn, wie er sich riesengleich Emporgehoben hat, ein Heldenbild Vergangner Tage, — einst war dieser Greis 15Der Erste in des Nordlands Heldenscharen!Der alte Gothland Bringt mir 'nen Panzer und ein Schwert! Ein Diener bietet ihm ein Schwert von mäßiger Größe an Das ist 20 Ein Kinderschwert. Meinst du ich wär ein Knabe? — Hol aus der Hall das Schlachtschwert, welches ich In meiner Jugend führte! Diener ab Da schwang ichs in 25Den Finnenschlachten, nimmer dachte ich Es einst zu schwingen gegen meinen Sohn! Der Diener bringt ihm das Schwert Der alte Gothland zieht es aus der Scheide und betrachtet es mit funkelnden Augen 30 Da ist es! Wie es blitzt, — 'ne Sonne aus Der Jugendzeit! In ihrem Strahl Durchglühet mich ein neues Frühlingsleben! — — Wie oft hab ich gewaltig dich geschwungen, Du ehrne Geißel in dem Schlachtgefild, 35Als ich noch stand, der Angelstern der Heere, Des Feindes Schreck, des Schwedenreiches Schild; Die Völker stürzten, ringsum ward gerungen, — Das Blut der Toten strömte gleich 'nem Meere, — Ich wankte nicht! — O flieht, Erinnerungen, 40Die Zeit ist hin und meine Pulse hinken, Mein Aug ist trüb, die alten Arme sinken, — |
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