| [GAA, Bd. I, S. 71] Verfluchen, doch mit diesen Händen, die Sich im Gebet zu Gott so oft für ihn Gefaltet, ihn erschlagen, — nein! das kann ich nicht! König Das kannst du nicht? Was kannst du denn? 5 Nur greinen? Ha, wir, die Fremden, wagen unser Blut, um Zu rächen deinen Sohn, und du, der Vater, Regst dich nicht? Zürnend bebt die Erde, daß sie 10Gesäugt ward mit dem Blute deines Sohnes, Allein dein Vaterherz erbebet nicht! Dort die Gebirge schüttelten die eis- Umlockten Häupter, als der Bruder fiel Durch seines Bruders gottverfluchte Hand, 15Du aber, Vater, schüttelst deines nicht!Der alte Gothland Was soll Das alles?König Reizen soll es deinen Grimm, Den diese Blitze, welche Rache glühn, 20Den diese Windsbraut, welche Rache heult, Nicht wecken können! Wütend bellen dich Die Donner an und hetzen dich zur Rache, Die Wunden deines Sohns, dein Schmerz, die Völker, Die Elemente rufen dich zur Rache — 25 Zeig, daß der Tote einen Vater hatte, Daß du der Leu noch bist, der du gewesen!Der alte Gothland Laß ab! laß ab, du furchtbarer Beschwörer! Auch Theodor, der Mörder, ist mein Sohn! 30König Er ists nicht mehr! Als er der Bruderpflicht Vergaß, entband er dich der Vaterpflicht!Der alte Gothland Wärs so?König Und wärs so nicht, so weißt du doch, Daß es der Vaterpflichten höchste ist, 35Ruchlose Kinder zu bestrafen!Der alte Gothland Glaub ich es? König Du bist das Oberhaupt des Stamms; dir ziemts In deinem Stamm zu richten!Der alte Gothland Meinst du's auch? 40König Laß dir nicht greifen in dein Amt; duld nicht Daß fremde Hände deinen Sohn bestrafen! |
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