| [GAA, Bd. III, S. 38] Hannibal Mein Glück wäre vollendet, säh ich des Bruders theures Haupt! Der Römer 5wirft ihm den Kopf Hasdrubals vor die Füße Hier ist es! Alle Umstehende Entsetzen! Hannibal 10 Bravo! Das Schauspiel endet gut! Mit einem Theaterstreich! — Rom, du tröstest mich, sinkst du von deinen Siebenhügeln so niedrig, daß du deinen Feind mit grausamem Hohn be- kämpfst, so sinkst du bald recht tief. Ich habe deine gefal- lenen Feldherrn ehrenvoll bestatten lassen, als wären sie unter 15 Römern gestorben, und du — Was Rom? Er nimmt Hasdrubals Haupt Bruder Du — ja, es sind seine Locken, seine Züge — Ah, neun Jahr war ich als ich von der Heimath schied, da kletter- test du dem älteren Bruder heimlich nach auf das hohe, dunkle 20 Schiff, und wolltest und wolltest nicht lassen von ihm, bis man dich wegriß, und seitdem sah ich dich nicht wieder, doch dein Gesicht blieb mir wie in das Herz geschnitten, und wuchs dir nach mit deinen Jahren, wie ein Namenszug in der Eichrinde — Laß dich umfassen! — Wehe, er hat ja die 25 Brust nicht mehr! Zu dem Römer Und du, Schurk, lächelst? Der Römer Mein Wunsch ist erfüllt. Ich habe den Todfeind weinen sehn. 30 Hannibal wirft ihm seinen Dolch in [ die ] Brust Verblute! Der Römer sinkt hin O, ich hätt ihn erst martern sollen! 35Der Römer Du kommst zu spät. Er stirbt Hannibal — Turnu, begrab Hasdrubals Haupt — |
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