| [GAA, Bd. V, S. 185] aber doch dem weil. Leipziger de 1820 pp nicht nachsteht, und sicherere Fonds hat, ist eröffnet, — seine größte Schützerin ist unsere Fürstin, diese soll sich aber sehr der Geburt eines Kindes nahen, — vor diesem Zeitpuncte möchte ich losrücken. 5Es bedarf nur wenigen Steinbrechens, — die Hrn. u. Mds Schauspieler beben schon vor meinen Controllen, sie können in Westphalen ohne meinen Edelmuth nicht ruhig existiren. Willst Du die Sachen brochiren lassen? So zeig das ja in der Ankündigung mit einem „geheftet“ an. („Broch.“ versteht 10mancher nicht.) „Zäh und kühn“ mein Wahlspruch, auf die Beine kommen wir. Besseres, immer Besseres zu liefern, ist für einen Menschen, der sich selbst kennt, auch nichts großes. Selbstkenntniß ist eine Landcharte, worin die Berge verzeichnet sind, in denen 15die Metallgruben liegen. Jeder Mensch hat so viel Talente als der Andere in sich verborgen, — er muß nur wissen, wie und wann er sie zu Tage bringt. Die Menge ist eine Bestie, — darum imponirt. — Sieh, lieber Freund, ich wollte Dir schnell antworten, muß aber jetzt kurz schließen, es schlägt 209 Uhr und die Post rückt ab. Wenn ich nur gut zusiegle, — das ist meine Force nicht. Nur bitte ich Dich meiner nicht zu vergessen, sondern zu denken an Deinen Freund, den treuen alten Grabbe oder sep. + b. Detmold den 23st Sept. 1827. 25[Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Buchhändler Kettembeil (Hermannsche Buchhandlung) in Frankfurt am Main. Frei. Hochgeehrtester Herr! Mit einem unüberwindlichen Zagen wag' ich dem ersten 30Dichter der Nation anbei ein Exemplar meiner Jugendwerke zu überreichen. Ich bin über die Aufnahme derselben um so ungewisser als ich in dem Lustspiele sehr, sehr verwegen gewesen bin. Darf ich aber nicht vielleicht hoffen, daß der Aufsatz über die Shakspearo-Manie die ernstliche und unbegrenzte 35Verehrung zeigt, welche ich gegen Ewr Excellenz hege? Ewr Excellenz werden gewiß mit Briefen und Zusendungen wie die gegenwärtigen so sehr überhäuft, daß ich, ein völlig Unbekannter, hier abbrechen und es auf das Glück, oder, was mir weit mehr gilt, auf das Wohlwollen Ewr |
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