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[GAA, Bd. II, S. 438]

 


erstürmt, sie zu Kochkesseln zu gebrauchen.
Gneisenau Wir wollen das abwarten. — Der Feldmarschall
hat aber, wie ich dir im Ernst sage, im Erstdruck Sinn, dich vor eine
Militärkommission zu stellen. Du mußtest gestern, der Or-
5 der gemäß, bei Ligny sein, und konntest da sein, wenn
auch später als dir befohlen. Die Schlacht hätte eine andere
Wendung bekommen.
Bülow Wahrhaftig, eine schöne andere Wendung! Abends, als
ihr schon geschlagen wart, und uns in der ersten Fluchtwut
10 angesteckt und mitgerissen hättet, wären wir eingetroffen,
vom übermäßigen Marsch marode, und leeren Magens dazu.
— Eh, ich hab erst Mann und Pferd sich sättigen, alles
Tritt vor Tritt marschieren lassen, und da ist nun mein
Korps, tüchtiger als je. — Der Handschrift Feldmarschall achtet die
15 Vernunft mehr als seine Orders, und somit bin ich ent-
schuldigt.
Gneisenau Bilde den Vortrab des Heeres — Ziethen stößt
mit der Masse der Reiterei gleich zu dir. Der Marsch geht
über Wavre nach den Waldhöhen von Soignies.
20Bülow Gut, mein Freund.
Gneisenau ab
Tambours, den Armeemarsch! — So! — — Und Erstdruck nun einen
Kirchmeßwalzer, Hoboisten! — — Brave pommersche Jun-
gen, ists nicht als wären wir auf einer Bauerhochzeit bei
25 Pasewalk? Gibts etwas Lustigeres als einen Feldzug?
Er und die Pommern ziehen weiter
Gneisenau wieder neben Blücher Feldmarschall, der Bülow
spricht und denkt über sein spätes Eintreffen so wie ich
vermutete —
30Handschrift Blücher Aber sein Korps?
Gneisenau Ist in einem herrlichen Zustande.
Blücher Das ist die Hauptsache, und ich nehm ihm sein
gestriges Ausbleiben nicht übel.
Zu dem Heere 35
Kameraden, gestern sind wir mordmäßig geschlagen —
Tröstet euch, und schlagt die Franzosen morgen mordmä-
ßiger wieder. — Die Engländer warten auf uns vor dem
Walde von Soignies. Kommen wir bei ihnen nicht zeitig
an, so sind sie verloren, kommen wir zeitig, so helfen
40 wir ihnen mitgewinnen. — Also, dreist in diesen Dreck
getreten, wir treten so früher auf die gebohnten Dielen