| [GAA, Bd. V, S. 265] Hochgeehrteste Mademoiselle! Nunmehr hat Varenholz auch bezahlt. Ich bitte aber wegen der Rechnungsablage um Erbarmen auf einige Wochen. — Meine Abende sind bis Mitte nächster Woche zufällig 5besetzt, — wenn ich aber nicht all zu unangenehm bin, bitte ich, etwa nächsten Donnerstag, oder nächsten Sonnabend über acht Tage, Sie besuchen zu dürfen. | | Ich verharre hochachtungsvollst | | | Ihro Wohlgeboren | Detmold den 5t Febr. 1829. | | gehorsamster Grabbe. | Doctor und Freund, und wie ich höre, Professor, wie bei Voß „der Calcutta-Spuk durch Aegypten will“, so will dieser Brief zu Ihnen. Ich wünsche, daß es Ihnen in London schlecht geht, und hoffe, daß Sie sich daselbst im 15besten Glücke befinden. Doctor, ich habe neues Zeug in Druck gegeben, auch ein paar Exemplare bereits erhalten, aber verschenken müssen. Die Geschichte, heißt: „Don Juan und Faust, Trag. in 4 Act, Frankf. am M., Hermannsche Buchhandlung.“ Nun würde 20ich Ihnen bei dieser Gelegenheit sofort ein Exemplar mitsenden, aber ich kann bis dato in der Buchhandlung zu Lemgo noch keins bekommen, indem der Verleger die Sache erst vor wenigen Tagen auf die Fuhren gegeben und in die Welt geschickt haben wird. Da bitte ich, da Sie gewiß aus 25Deutschland Büchersendungen erhalten, bei Ihrem Commissionair nur meinen D. J. u. F. auf Rechnung meines Verlegers ausnehmen zu lassen, und das Ding zu lesen als eine Erinnerung an mich. Meine früheren Poetereien sollen schon in einem englischen Journal stehen, und, um das Nützliche 30nicht auszuschließen, würde es der Hermannschen Buchhandlung, die in London Connexionen haben will, nicht ungenehm seyn, wenn Sie in irgend ein Journal Einiges über D. J. u. F. sey's lobend, sey's tadelnd, einrücken lassen wollten. Der Herr Lieut. von Donop will die Gefälligkeit haben, 35 diesen Brief an Sie zu besorgen; sagen Sie ihm, daß ich, obgleich er ihn offen mitnimmt und dieses am Ende selbst lesen wird, daß ich ihm sehr dafür dankte, — ferner, daß |
| |