| [GAA, Bd. VI, S. 345] Geehrtester Herr Schreiner! Daß Sie die 2 Louisdor's zurückwiesen, nehm' ich Ihnen nicht übel. Sie waren für mich ein augenblickliches Bedürfniß und der Postvorschuß hat seinen Zweck erfüllt. Wie es mit 5mir steht, zeigt der Brief und dessen Inlage, welchen Sie nicht aufgebrochen, und den ich angeschlossen hatte. Es ist eine Art Feigheit, die mich bis jetzt hindert, von meinen Vermögensumständen den Gebrauch zu machen, welchen ich davon machen könnte. Ich schließe hierin den Ihnen übersandt gewesenen 10Brief wieder an, und Sie werden finden, daß er attestirt und reell ist. Pto des Uebrigen mit nächster oder spätestens übernächster Post mehr. Meine Hermannsschlacht, schreiben Sie etwas bitter, wäre nach meiner Aussage schon seit 15 Monaten vollendet und glauben nicht dran. Nun ja, 15sie war es, ich habe sie aber seit der Zeit 5 mal umgearbeitet. — In Düsseldorf bin ich nichts schuldig als a) Lisette wird 2 Monat, zum Theil nach meiner Abreise, für mich gefressen haben, welches 6 rthlr. 3 gr. machen wird, b) der Raseur wird 15 oder 18 gr. für sein Bartabnehmen 20vielleicht noch zu fodern haben, c) Lisette hat mir ein Jahrlang das Bier (2 Bouteillen) zu 6 Silbergroschen, statt, wie der Preis ist, zu 3 Slbrgr. 10 Pf. angerechnet, und außerdem, daß ich sie als Betrügerin verklagen könnte, hab' ich ihr ihren Lohn bezahlt. 25 d) Die Bauer wird vielleicht 2 rthlr. arrha fodern, die aber gar nicht accordirt, für einen Monat zuviel ist, und in den französischen Gesetzen eo ipso nicht besteht. Also, wenn ich Essen und Barbier rechne, ist meine ganze Schuld höchstens 6 rth. 21 gr. (cfr. oben sub a und b.) und 30damit können Sie mich wohl hinhalten und Weitläuftigkeiten ersparen. Erklären Sie nur pto der 6 rth. 21 gr., ich zahlte binnen 8 Wochen. ergebenster 35 immer. [Detmold, Mitte Juli 1836.] |
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