| [GAA, Bd. V, S. 168] ¼ Jahr nachher ist die Shakspear-Manie an der Zeit. Zu der Vorrede des Lustspiels hätte ich noch gern die Notiz am Ende: „es wird noch bemerkt, daß dieses Stück, eben so wie die übrigen, schon im Jahre 1822 geschrieben war und auch in 5mehreren Gesellschaften vorgelesen wurde.“ Nämlich, 1) sind im Lustspiele viele ältere Anspielungen, 2) sind des Teufels Memoiren von Hauff erschienen, in denen zwar ein leichter Vortrag herrscht, dessen Teufel aber nicht viel Teuflisches an sich hat (der meinige würde bei all seinem Spaß, in eine 10Tragödie versetzt, eben spaßig auf die schauderhafteste Art das beste Familien- und Liebesglück zertrümmern), er überhaupt auch dem meinigen ganz unähnlich ist, jedoch auch von Litteratur spricht, und ich selbst in dieser Hinsicht nicht wünschte, vom späteren Hrn. Hauff etwas dem Schein 15nach angenommen zu haben. — Nun zu etwas anderem, nicht streng Geschäftlichen. — Professor Herling? Der Mann, irr' ich nicht, näselt oder quäkt mit der Stimme und mit seinem eignen Styl. Seinen Stiefbruder, den reichen Meier, der jetzt wieder hier ist, beherrsche 20ich in seinen Kunstansichten in mehrerer Art, kann ihn jedoch vom Einflusse seines Bruders nicht überall los machen. Denn höre: eben dieser Prof. Herling hat dem Herrn Meier früher empfohlen stets den Klopstock (Messiade) zu studiren, und läse er auch nur 3—6 Verse den Tag darin. Eben deshalb 25lies't mein Teufel im Klopstock. — Der Prof. Herling hat eine naive Frau: sie soll, wie ich einmal verbotenus von einem sehr genauen Bekannten gehört, meiner Nannette ex oculis geschnitten seyn (Dubito!). Nicht mit Sulla, mit Nannette hättest Du, wenn es der Mühe werth gewesen, kommen 30müssen. Sulla ist Fragment, nur von Wenigen (aber vielleicht grade von den Tüchtigsten,) dessen Ende zu ahnen, Volksscenen von einem Philologen gar nicht zu schätzen, — in der Masse, neben den übrigen Stücken, aber auch als Fragment eine eigne Force beurkundend. 35Köchy hielt ihn für enorm drastisch, Klingemann bot mir eine ziemliche Summe wenn ich ihn vollendete — Damals war schon die Scene darin (welche Du nicht kennst, weil sie im 3ten umzuändernden Acte steht), in der Sulla sich den Namen „felix“ gibt, witzig und grimmig wird, seine Frau 40für den armen Marius zittert, und Phrasen fallen wie: wenn meine Wangen glüh'n, so geh'n davor die Städte in |
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