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[GAA, Bd. IV, S. 472]

 


aus dem Militärverbande entließ und zugleich mit 500 fl. Gehalt
zum außerordentlichen Mitgliede der Münchener Akademie der
Wissenschaften ernannte.
   Verweis zum Text S.101, Z.6: so gut abgelehnt, als seine bekannte Berufung
nach Berlin: Von seinem Aufenthalte in Berlin im Frühjahre 1804
kehrte Schiller mit dem bestimmten Angebote seiner Berufung als
festbesoldetes Mitglied der Akademie nach Weimar zurück. Dort
aber kamen ihm, so gern er, wenigstens für einige Jahre, in der
Hauptstadt Preußens geblieben wäre, doch Bedenken, seine Verbindung
mit Weimar völlig zu lösen. Es wurde der vermittelnde
Vorschlag gemacht, daß Schiller, ohne dies zu tun, einen Teil des
Jahres in Berlin leben und wirken solle. Er mußte vorerst zurückgelegt
werden, bis sich Gelegenheit biete, ihn mit Friedrich Wilhelm
III. zu beraten. Zu einer Entschließung ist es nicht mehr
gekommen; die Verschlechterung im Gesundheitszustande des Dichters
gab dessen Plänen eine andere Richtung.
   Verweis zum Text S.101, Z.11 f.: Schelling, (den jetzt München als Bruchstück
aus dieser Versammlung besitzt): Der Philosoph Friedrich Wilhelm
Joseph von Sch. (1775—1854) hatte im Jahre 1798 auf Verwendung
Goethes einen Ruf an die Universität Jena erhalten, wo er
anfangs neben Fichte wirkte. 1803 erhielt er eine Professur in
Würzburg, 1806 ging er nach München und kehrte, nachdem er
von 1820—26 in Erlangen Vorlesungen gehalten hatte, 1827 als
Professor an der neugegründeten Universität nach München zurück.
   Verweis zum Text S.101, Z.12: die beiden Humboldt's: Wilhelm von H. hat von
Ende Februar 1794 an sechzehn Monate lang und noch einmal
vom Spätherbst 1796 an für ein halbes Jahr in Jena gelebt. Sein
jüngerer Bruder Alexander hat in den Jahren 1794 und 1795 vom
Fichtelgebirge her Jena Besuche abgestattet und in dieser Stadt
im Frühling 1797 für drei Monate Aufenthalt genommen, um unter
der Leitung Justus Christian Loders anatomische Übungen zu betreiben.
Während dieser Zeit hat er in enger Verbindung mit
Goethe und Schiller gestanden.
   Verweis zum Text S.101, Z.25: haud multa, sed multum: nicht vielerlei, sondern
viel.
   Verweis zum Text S.101, Z.28—31: Obgleich Goethe nach einer Ankündigung der
Gesammtausgabe [usw.]: In der „Anzeige von Goethe's sämmtlichen
Werken, vollständige Ausgabe letzter Hand“, datiert aus Weimar
vom 1. März und aus Stuttgart vom 4. März 1826 (12 S. u. 2 Bl.
Proben), und zwar in der Erläuterung und Betrachtung, die auch
in Nro 25 des Intelligenzblattes zum „Morgenblatte für gebildete
Stände“ vom selben Jahre abgedruckt war, heißt es u. a.: „Sind
nun diese mir verliehenen, mit landesherrlicher Unterschrift eingehändigten
Documente höchlichst zu schätzen wegen des Zeitlichen,
das mir dadurch und den Meinigen gegründet wird, so
sind solche zugleich mit dankbarer Verehrung anzuerkennen wegen
der gnädigst und hochgeneigtest ausgesprochenen Rücksichten auf
die vieljährig ununterbrochene Bemühung, ein von der Natur mir
anvertrautes Talent zeitgemäß zu steigern und dadurch besonders
in literarischem und artistischem Sinne meinem Vaterlande nützlich
zu sein.“ (Goethes Werke. Sophien-Ausg. Bd 42I, S. 115—16.)