| [GAA, Bd. IV, S. 170] Diese nette kleine dramatische Idylle ging gut durch und wurde mehrmals applaudirt. In den Zeiten des Tamtams sagt das viel bei einer so einfachen Dichtung. 2.) Zum Erstenmale: Die Nachtwandlerin. Singspiel 5in 2 Aufzügen, frei nach Scribe bearbeitet und komponirt von C. Blum. Die Meiselbach ist in ihrem Gesang und Spiel so gut und brav als dagegen das Stück erbärmlich ist, und seine Musik eins der vielen potpourris von Blum bildet.10 10. 4. Stadt-Theater. Mittwoch, den 9. Dec.: Der Kammerdiener, Lustspiel in 1 Aufzuge von Friederike Krickeberg, und: 15Der Unschuldige muß viel leiden. Lustspiel in 3 Aufzügen nach dem Französischen bearbeitet von Theodor Hell. Wo ein Aas ist, da sammeln sich die Adler und die deutschen Uebersetzer. Läßt einer der jetzigen französischen Dichterlinge 20ein Stück fallen, und ist es gar am ersten Abend in Paris noch nicht durchgefallen, gleich sind die Schreibfinger unserer germanischen Doll- oder Tollmetscher darüber, reißen es an und über den Rhein, machen die fadaise noch schlimmer als sie im Original ist (welches Verschlimmern bei dem durch 25und durch schlechten Zeug fast Genie beweis't) und liefern es gegen einige Thaler oder Groschen den Theaterdirectionen und dem Publicum. Beide nehmen es auf als Neues, und behandeln das arme dramatische Würmchen nachsichtig, weil in dem Augenblick nichts Besseres da ist. Noch ist es Zeit, denn 30gewöhnen wir uns länger an die Brühen von Victor Hugo, der die Poesie durchaus nicht kennt, dagegen nur breitschweifig nach Effecten sucht, und an den fleißig fortsudelnden Scribe et conss. so ist bald die einheimische Kunst angenagt und geht unter im fremden Wurmgesindel.35 1.) Der Kammerdiener. Ist sicher aus dem Französischen, obgleich die Krickeberg als Verfasserin darunter steht. Die Krickeberg, welche Ref. |
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