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[GAA, Bd. IV, S. 134]

 


und durch die Composition der administrirenden Behörde aus:
a. das poetisch-technische, b. das städtische und finanzielle
Interesse vertretenden Mitgliedern, ist die Aufgabe eines
Theaters:

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das Tagesbedürfniß zu befriedigen, aus
demselben aber immer zu höheren Gestaltungen
aufzustreben,

zu lösen.

  Zum Intendanten ward Immermann, zum Musikdirector
10Felix Mendelssohn-Bartholdy erwählt,
Namen, die keines weiteren Preises bedürfen.

  Immermann begann mit Pauli Satz: prüfet alles und das
Beste behaltet. Er behielt von der früheren Gesellschaft die
besseren Mitglieder, und füllte die Lücken mit einer guten
15Zahl bedeutender Talente. Er hat sie, wie ich vermuthe, auf
seiner letzten Reise durch Deutschland entdeckt, obgleich er in
seinem fast zu reichhaltigen Reisejournal diesen Umstand wohl
mit Absicht übersieht. Einem Dichter und Kenner mußt' es
leicht sein, auf mancher Bühne da begabte, wenn auch noch
20unausgebildete Leute zu entdecken, wo nur Wenige solche vermutheten.
Denn sie trugen keinen großen Namen auf Stirn
oder Zettel, der nirgends schwerer errungen wird, und, ist er
errungen, nirgends so [S. 27] Erstdruck klebt, als in Logen, Parterre
und Theaterrecensionen. Bei Behandlung dieser Individuen
25waren vor allem Wohlwollen, aber auch Ernst und Strenge
nothwendig. Dann unverdrossene Mühe, wiederholtes Einstudiren,
mannichfache Generalvorlesungen, Leseproben für
Einzelne, möglichste Erregung der Seelen für Poesie, und —
sich bei dem der Gesundheit nicht zuträglichem Geschäft
30gallenfrei gehalten. Und für alle Selbstaufopferung ist Immermanns
einziger Lohn: nun auch das durch ihn eingeübte
Kunstwerk so dargestellt zu erblicken, als es gedichtet ist.
Dieses Vergnügen hat er oft, aber ich fürchte, doch bisweilen
nicht ganz rein. Wie manche kleine Fehler und Störungen,
35welche wir Zuschauer nicht bemerken, die er aber längst unter
vielem Mühsal beseitigt glaubte, mögen ihn bei der Vorstellung
verletzen. Man sollte glauben, daß er, welcher im
Merlin den Gott, den Satan, dessen sich frei ringendes Geschöpf
Merlin, und die immer freie Libelle Niniana, die bis in
40die letzte Sylbe erhaben und rein klingende Liebe der Ginevra
und Lanzelots geschildert hat, sich nicht über das Schlechte,

 

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   Verweis zum TextMichel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Theodor Hell. Die Neugierigen. Lustspiel von Friedrich Ludwig SchmidtBd. IV, S. 167
   Verweis zum TextKönig Lear. Trauerspiel von Shakspeare Bd. IV, S. 168
   Verweis zum TextKönig Enzio. Trauerspiel von Ernst RaupachBd. IV, S. 206
   Verweis zum TextDer Kammerdiener. Lustspiel von Friederike Kricke-berg. Der Unschuldige muß viel leiden. Lustspiel nach dem Französischen bearbeitet von Theodor HellBd. IV, S. 170
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   Verweis zum TextDie schelmische Gräfin. Lustspiel von Immermann. Der Zeitgeist. Posse von RaupachBd. IV, S. 173
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   Verweis zum TextDer Secretair und der Koch. Lustspiel nach dem Französischen von Carl Blum. Bube und Dame, oder: schwache Seiten. Lustspiel von Karl TöpferBd. IV, S. 176
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   Verweis zum TextMichel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Th. Hell. Das Fest der Handwerker. Vaudeville von Louis AngelyBd. IV, S. 179
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   Verweis zum TextLüge und Wahrheit. Lustspiel von Amalie, Herzogin zu Sachsen. Der Schiffscapitain oder die Unbefangenen. Vaudeville von BlumBd. IV, S. 181
   Verweis zum TextDas Räthsel. Lustspiel von Karl Wilhelm Salice Contessa. Die junge Pathe. Lustspiel von Eugène ScribeBd. IV, S. 182
   Verweis zum TextDes Adlers Horst. Romantisch-komische Oper von Karl von Holtei. Musik von Franz GläserBd. IV, S. 183
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   Verweis zum TextDie Hagestolzen. Schauspiel von Iffland. Mirandolina. Lustspiel frei nach Goldonis Locandiera von BlumBd. IV, S. 201
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    Romeo und Julia. Trauerspiel von Shakspeare
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