| [GAA, Bd. II, S. 730] und zur Erstürmung der Bastille am 14., worauf sich der König genötigt sah, den verabschiedeten Minister zurückzurufen. S.332, Z.29: Danton: Georges Jacques D., geb. 1759, wie sein Freund Desmoulins Advokat in Paris, erregte am 14. Juli 1789 die Massen zum Sturme auf die Bastille, Mitbegründer des Klubs der Cordeliers, bereitete hauptsächlich die Erstürmung der Tuilerien und den Sturz des Königtums vom 10. August 1792 vor, setzte seine Ernennung zum Justizminister durch und organisierte, um die wiederauftauchende royalistische Partei abzuschrecken, die Sep- tembermorde. Nach einer Unterbrechung seiner politischen Tätig- keit kehrte er im November 1793 nach Paris zurück, um unter Mitwirkung Robespierres die Faktion der Hébertisten zu be- kämpfen, wurde aber selbst von jenem gestürzt und bestieg am 5. April 1794 gemeinsam mit seinen Freunden das Schafott. S.332, Z.30: Hérault de Séchelles: Der aus einer alten Adels- familie stammende Jean Marie H., geb. 1760, erhielt 1781 die Stelle eines königlichen Anwalts, trat nach dem Ausbruch der Revolution sogleich in die Nationalgarde ein, wirkte bei der Er- stürmung der Bastille mit, 1791 Mitglied der Gesetzgebenden Ver- sammlung, im Konvent Anhänger Dantons, mit dem er als Mit- glied des Wohlfahrtsausschusses die äußere Politik leitete, später ebenso wie seine Freunde Danton, Desmoulins und andere ein Opfer seines Versuchs, einen milderen Weg einzuschlagen, am 2. April 1794 vor das Revolutionstribunal gestellt und am 4. guillotiniert. S.332, Z.30: Robespierre: Maximilien Marie Isidor R., eigent- lich de R., geb. 1758, zunächst Advokat in seiner Vaterstadt Arras, 1789 als deren Deputierter in die Nationalversammlung gewählt, 1790 Präsident des Jakobinerklubs, einer der Haupturheber der Verurteilung und Hinrichtung des Königs, nach dem Sturze der Gironde (Anfang Juni 1793) als leitendes Mitglied des Wohl- fahrtsausschusses faktisch Diktator, scheiterte schließlich an der Opposition des Konvents und fand, nach einem mißglückten Selbst- mordversuch, am 28. Juli 1794 mit zwanzig Genossen auf der Place de la concorde sein Ende unter dem Fallbeil. S.333, Z.8:Advokat Duchesne: Wohl keine be- stimmte geschichtliche Persönlichkeit, jedoch in Anlehnung an eine solche erfunden, nämlich den Volksvertreter und Publizisten Pierre François D., geb. zu Romans (Drôme) am 6. Okt. 1743, gest. zu Grenoble (Isère) am 31. März 1814. Er war Mitglied des Rates der Fünfhundert, stimmte 1802 mit Carnot gegen das Konsulat, nahm darauf seinen Abschied als Präsident des Tribunals und zog sich nach Grenoble zurück, wo er die Advokatur betrieb. Im elften Bande von Venturinis „Chronik“ für das Jahr 1814 wird (auf den S. 320—24) ein Abschnitt aus seinem Werke: „Reflexions d'un royaliste constitutionel sur l'ordonance de reformation du 4 Juin 1814“ wiedergegeben, der ein sehr derbes Urteil über Lud- wigs XVIII. Konstitutions-Urkunde von dem genannten Tage ent- hält. D. hatte auch einen Sohn namens Antoine Louis Hippolyte (geb. zu Grenoble am 27. Febr. 1781); dieser war während der Hundert Tage Deputierter des Departements Isère. |
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