| [GAA, Bd. II, S. 113] Mit deinen Aschenwolken das Gesindel, Mit deiner Lava brenne aus die Schande, Zermalme den germanischen Tyrannen, Und mit ihm die tyrannisierten Memmen! 5Guiskard Tancred, du Sprößling unsrer Könige, Erhebe dich, faß der Normannen Szepter, Das stets dem Schwert zu ähnlich war, als könnt Ein Weib, sei's auch die Herrschertochter selbst, Es erben und verfrein, kühn mit der Hand, 10Und mancher, der jetzt Memme scheint, stürmt dir Als tapfrer Krieger nach, sieht er Panier Und Führer nur! Tancred Ich zweifle sehr, Guiskard. Die Furcht vor dem Despoten ist zu groß. 15Guiskard Sei sie's! das Vaterland ist größer!Tancred Ach! Was wir Normannen einst hier waren, sind Hier jetzt die Deutschen — Sie erwartet künftig Vielleicht das gleiche Los — Wie sich der Held 20Die Braut erringt, errangen wir mit Kraft Und Stahl dies Land — bei Gott, es ist 'ne Braut — Wo wäre Ein Mädchen in Europa, flammender Und bräutlicher als unser Reich? — Es ruht 25Ja unter Myrten, unter Blumen, — zwei Vulkane Sind seine Hochzeitsfackeln — Rebenketten, Festlich durchleuchtet von dem Gold der Trauben, schlingen Als Gürtel prangend sich um seine Küsten, Und an Siziliens Ufern schmachten Palmen, 30Mit ihren Blättern wie mit Zungen lechzend, Dem Liebenden entgegen! — Doch als der Alcide sich die Omphale gewonnen, Entnervte er an ihres Busens Flaum, Und des Normannen Stärke schmolz im Kuß 35Von Südens Sonne, und sein Schwert verglühte Vor ihr, wie Eisen in dem Ofen, — das Gewinde schattger Lauben fesselte Den sonst so Ungebändigten — Anstatt Zu leben und zu kämpfen, fing er an 40Zu träumen, — statt das Schwert zu schwingen, Reicht' er Giftbecher dar zum Trinken, — statt |
| |