| [GAA, Bd. IV, S. 474] Dozent, später Professor der Philosophie an der Leipziger Universität, einflußreicher Publizist, Vermittler der Gedanken der englischen Moralphilosophie und Übersetzer der Werke des Aristoteles und des Cicero. S.105, Z.39 f.: noch einen Thomasius: Der Philosoph und Jurist Christian Th. (1655—1728), 1681 Dozent in Leipzig, von 1690 an in Halle a. d. Saale, zuerst an der Ritterakademie, 1694 an der neuerrichteten Universität. Unterm 29. Mai 1799 berichtet Schiller an Goethe: er sei zufällig über ein Leben des Christian Thomasius geraten, das ihn sehr unterhalten habe. Nach einigen, das Werk des Mannes charakterisierenden Sätzen schließt er mit den Worten: „Er wagte es, akademische Schriften zuerst auch in deutscher Sprache zu schreiben; eine davon über das feine Betragen und das was der Deutsche von den Franzosen nachahmen solle, wäre ich neugierig zu lesen und werde mich hier darnach umthun.“ (a.a.O. Th. 5, S. 50—51.) Darauf erwidert Goethe unterm selben Tage: „Was ich von Christian Thomasius kennen lernte, hat mich stets interessirt. Sein heiteres und geistreiches Wesen ist sehr ansprechend. Ich will mich nach den Aufsätzen erkundigen, nach denen Sie fragen.“ (A. a. O. S. 54.) S.106, Z.11: modo: jetzt. S.106, Z.12—14: der Dichter Schiller überflügelt endlich sein Verhältniß zu dem großen Herrn in Kunst und Staat: Diesen Eindruck gewann offensichtlich, bei der Lektüre des sechsten Teils, auch Immermann, der unterm 31. Januar 1830 an Michael Beer u. a. schreibt: „Die Mittheilungen werden gegen das Ende dürftiger, Schiller gewinnt Göthen gegenüber an Gestalt und Fülle, Göthe bekommt ordentlich beim Ausgang etwas Mageres und Armes.“ (Beers „Briefwechsel“ S. 153.) S.108, Z.26 ff.: Goethe hat nach seiner Wahrheit und Dichtung [usw.]: Siehe das fünfte Buch. S.109, Z.25: Söller: Der anrüchige Schwiegersohn des Wirts in dem Jugendlustspiele „Die Mitschuldigen“. S.110, Z.9—12: Herr Buchhändler Schwan in Mannheim [usw.]: Der Name der ältesten Tochter des Buchhändlers und Lexikographen Christian Friedrich Sch. (1733—1815), um deren Hand Schiller unterm 24. April 1785 von Leipzig aus anhielt, war in Wirklichkeit Margaretha (gest., noch nicht 30 Jahre alt, am 7. Jan. 1796), während die Frau, die er in seinen überschwänglichen Gedichten als Laura feierte, seine mannheimer Quartierwirtin, die dreißigjährige Hauptmannswitwe Luise Vischer war. Bei Grabbes Verwechslung der beiden Namen ist zu bedenken, daß Schwan auf Schillers Werbungsbriefe u. a. vermerkt hat: „Laura in Schiller's Resignation ist niemand anders als meine älteste Tochter.“ (Vgl. ADB 33, 177.) |
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