| [GAA, Bd. II, S. 116] Sinke? hin, und schmerzlich fühl ich, er war groß Wie keiner auf der Erde — Weh, daß oft Der Tod erst einet, was das Leben trennt!Graf Acerra 5Der Kaiser ließ durch Heinrichs Buhlerkünste Die Krone diebisch dir entwenden — Drum Verwechsle ihn großmütig nicht mit Helden — Auch nicht als Held, umtönet vom Schlachtruf Der Heere, ließ das Schicksal ihn hinstürzen — 10Nein, wundenlos, zufällig, ging er unter — Des Salephs Wasser schwichtigte die Stimme, Die oft wie ein verheerender Orkan Italien durchbrauste — er ertrank!Tancred Graf, 15Nicht jauchzen kann ich über Feindes Unglück, Und hoffe zu verdienen, daß die vielen, Die mich verfolgen, einstens wenn ich falle, Mir auch die Träne weihen, oder wenn Sie es nicht tun, sie mir doch weihen könnten. 20Graf Acerra Das mag so sein, — doch nicht denk ich wie du — Mein Vater war Normanne, meine Mutter War Italiänerin — als Normann streit, Als Italiäner haß ich — Ha, bald bringen 25Dem Nero, der dort unten wie ein Schatten Den Glanz des Marmorpalastes durchwandelt, Des Vaters Leiche sie — Wie wird er sich entsetzen — Der Barbarossa tot, der Braunschweig lebt noch — Nicht lange währt es, und des Leuen Ruf 30Schallt donnernd aus den deutschen Gauen!Tancred Kaum lieb wärs mir, wenn auch die ganze Welt Sich uns verbände — Jedes Volk, das sich Nicht selbst befreit, verdient nicht frei zu sein, 35Und im Befreier triffts den neuen Herrn. — Nicht fürcht ich Feindes Zahl und Stärke — Beides Besiegt der Geist — Der Geist der Ahnen ists, Nach welchem ich mich sehne, — kehrte der Zurück — bei Gott, an mir nicht sollt es liegen, 40Daß so wie einst, das Mittelmeer sich sonnte Im Glanze des Normannenreiches, — daß |
| |