| [GAA, Bd. II, S. 201] VIERTER AKT Erste Szene Großer Saal im königlichen Schlosse zu Neapel Tancred, als König, auf dem Throne, um ihn auf ihren Sitzen 5 die ersten Edlen der Normannen, unter ihnen der Erzbischof Matthäus von Palermo, der Graf Acerra und Bohemund. Überall normannische Wachen und KriegerGraf Acerra Nie schimmerte der Strahlenkranz der Sonne 10So schön um dieses Landes Flur als heute.Bohemund Errungen endlich alles, alles wieder.Tancred Nur Rocca d'Arce leider nicht.Bohemund Die Tore Neapels, die wir gestern erst erblickten, 15Gleich aufgesprungen, als ob Zauberruten Sie angerührt — Du auf dem alten Thron In frischer Jugend, des Tyrannen Gattin Ge?gen, seine besten Freunde mit ihr — Das ganze Land im Flug zurückerobert! 20Tancred Was leicht erobert ist, geht leicht verloren.Graf Acerra So sprich nicht, König — Wann wohl dürften wir Mit kühnren Hoffnungen als jetzt uns schmeicheln? Das Glück geleitet, und Begeisterung 25Umlodert, Einigkeit verbindet uns — — Wann kannten unsre Ahnen etwas Größres?Tancred Der erste Freiheits-, erste Sieges-Schwindel Ist allzu süß, als daß man sich in ihm Nicht gern berauschte. Fühl ich es doch selbst 30An meines eignen Herzens Schlägen. Deshalb Seid achtsam, daß wir nicht in trunknen Wahnsinn |
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