| [GAA, Bd. II, S. 182] Blondel Himmel, Du wirst gelöst? Und wärs die ganze Welt, Hin würf ich sie für dich! König Richard Nicht die Welt — Doch wenig 5Ists auch nicht — Hundertsiebzigtausend Mark In Golde!Blondel Pah, die treib ich schon zusammen!König Richard Wirst du dabei das Vorurteil der Welt Beachten, und durch alberne Rücksichten, 10Bedenklichkeiten, lang mich harren lassen?Blondel Ein schlechter Dichter, den sein Flug so hoch Nicht trägt, daß, wo es Großes gilt zu leisten, Bedenklichkeiten und Rücksichten ihn Erschreckten — Gleich dem Adler steigt er in 15Die Luft, die Erde weithin überschauend, Und was ihm gut dünkt, packt er mit den Fängen.König Richard So höre denn! — Wenn du die Gelder eintreibst, So schone der geringen Leute (Bauern, 20Handwerker, mein ich) — arm sind sie, und treu Dabei — Mit ihrer Hülfe such vielmehr Die Schätze, wo sie sind — vor allen such In Klöstern und bei den Hebräern — Einen Kreuzfahrer zu befrein, ist heiliger, 25Christlicher Zweck — Deswegen ziemts dem Kloster, Daß es mit Freuden zahle, und dem Juden, Daß er mit Tränen gebe.Blondel Herr, die Armut Sanct Benedicti, welche zu bescheiden 30In tiefsten Kellern liegt, will ich aufdecken, In ihrer Blöße sie der Sonne zeigen, — Der Juden Säckel aber will ich kehren, wie Der Pflug die Erde, — es wächst doch In ihnen hundertfältig wieder. 35König Richard Bring Mir auch 'nen Renner mit, gestreckt und rasch, Daß er die Meilen zu verschlingen scheint — Bin ich erst frei, will ich schnell fort — Nun eile! 40Blondel Doch auch so sehr, daß ich im Hennegau Bei einem Schloß nicht hielte, dessen Dächer, |
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