| [GAA, Bd. VI, S. 131] Ingomar (der seel. Wistinghausen) mir zur Linken. Dann Karl XII, meine Portraitähnlichkeit, eine Tragicomödie, erschütternd und doch lustig. — Das hiesige Theater ist hinsichtlich des Zusammenspiels, Einstudirens im Schau- Lustund 5Trauerspiel normal, an Souffliren, Verwirrung ect nicht zu denken. Immermann, der vom König deshalb Urlaub erhalten, bildet es mit fester strenger Hand. Er sagt mir, der Souffleurkasten gehe auch nächstens fort. — Grüße Pichler und durch ihn die Böhmer. — In Frankfurt a. M. 10ist das theatrum dagegen eine offenbare Actienspeculation, nur Geld zu verdienen. Klug, die Einheimischen kennen's, besuchens itaque wenig, aber die vielen Fremden kennen's nicht, besuchen's, füllen's Tags wo sie kommen. Das Detmolder, das Düsseldorfer Theater sind etwa 200½ mal besser; die s. g. 15jüngere Hoffmann gibt dort noch oft erste Rollen, ihr Mann dirigirt dazu (letzterer glaub' ich, gut) und Grapow, der da war, und mich besucht hat, soll gefallen haben (ich konnte im Stück, Barb.[ier] v. Sev.[illa] nicht seyn.) Grapow, der sich in Detmold abscheulich versündigt hat, ist wohl ein 20Tenorist, der wohl anzuhören ist, aber Frankf. am M. könnte doch einen besseren haben. Nebenbei übersetz' ich noch die jetzt gefundene „first edition of Hamlet“. Immermann wird so helfen, daß wir sie mit Recht als eine gemeinschaftliche Arbeit seinen Werken 25einfügen. Meine Adresse: Auditeur Grabbe, Düsseldorf, Ritterstraße, nro 70, bei Madame Andries, 1 Treppe hoch. suis 30 trés obéissant et serviteur Grabbe. / Pro manu propr.: Grüß Vater, Emil, u den Synd. Bald Antw. bitte! 35[Düsseldorf, Erste Hälfte des Januars 1835.] |
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