| [GAA, Bd. II, S. 157] „Weit mächtiger als in des Glückes Schimmer, Durchtönt jetzt deine Stimme mir die Brust, — So unermeßlich liebt dich die Gemahlin, Daß sie sich stark glaubt, Land und Volk und Ruhm 5Durch ihres Herzens Schläge zu ersetzen!“ — Mathildis, ewig stehst du mir auf dieser Stätte, Und schaust, wenn nicht in jenen Ozean, Doch ewig in den Ozean meines Lebens.Otto Hinter den Büschen stehn Leute, Vater, — sehn 10Uns an.Heinrich der Löwe Sie mögen — Sehn sie meine Vergangenheit, so sehen sie nur Größe — ! — — Und hier verblutete in meinen Armen Der Landolph, der getreue, reisge Knecht — 15Tot und verweset auch — doch bei Mathildis, Die mit dem Schleier seine Wunden ihm Verband, soll er in meinem Herzen immer leben, — Nie wieder find ich solche Kraft und Treue! — 20— — Und meiner Freunde nur sollt ich gedenken? 'Nen Feind hatt ich, weit größer als sie alle, Und unaufhaltsam, eine donnernde Lauwine, Stürzt mir sein Name in die Brust — Heil jedem, Der eines solchen Feinds sich rühmen darf! 25— O Friedrich! Kaiser! wär ich doch vor dir Dahingesunken an der Weser Ufern, Nie schlug mir meine fürchterlichste Stunde Die Botschaft deines Todes zu! — Und schienst Du auch mein Gegner auf der Erde — Vor 30Dem Himmel, tief im eignen Busen, wars Ganz anders — Wie wir auch einander uns Bekämpften, Völker riefen, mitzustreiten — Ich weiß und fühls nur zu gewiß, Du warst mein Herz und ich das deinige! — — 35— Und nun genug! Elend die Tränen, wenn Nicht Taten auf sie keimen — brennen sie Wie Feuer, müssen sie dem Feuer gleich Auch zünden, ob auch Land und Stadt darob Zu Grunde gehen — Ich bin Greis, bin schwach — 40Doch Welfe bin ich auch — Welf! |
| |