| [GAA, Bd. III, S. 135] Pförtner Wie sie sich um den Leichnam streiten! Er macht hundert andere! Knabe Ich kanns nicht mehr ansehn! Wär ich auch tot!Pförtner Was fällt Dir ein, Bube? 5Knabe schreit Die Römer brechen durch!Pförtner Ruhig — Hannibal lockt sie in eine Falle — Ha! siehst Du? Da ist er, unerwartet aus dem Versteck, frisches Fußvolk, frische Reiterei hinter ihm — Moloch, wie wirds Platz, wohin er kommt! — Da hat er die Leiche des 10 Brasidas, empor reißt er sie mit gewaltiger Hand, zeigt sie racherufend dem Heer —Knabe 's klingt ohrzerschmetternd!Pförtner — und wirft sie auf das Pferd! — Hölle, nun erst gehts los — Die Funken stäuben von den Panzern, meine 15 Augen beben!Knabe Vater, Vater! Er hat zu wenig Leute! Der Feind umschwemmt ihn! Pförtner Pah! was das? Sieh, er schwimmt allerwärts durch, patscht gut hinein, wo er ist, spritzt doch das Blut himmel- 20 hoch! Der Knabe hält sich die Augen zu Die Hände von den Augen — Karthago siegt!Knabe — — Was für eine Eisenmasse kommt aber da aus der Ferne? Kalt, blinkernd, still und doch vordrängend — So ists, wie unser Lehrer sagt, bei Thule mit den Eis- 25 blöcken!Pförtner Aff, das ist die letzte römische Macht, — Hanni- bal sprengt schon selbst darauf zu, wetzt den Degen daran, und haut das Eis zu Stücken.Knabe Das tut er, aber es gefriert und schließt sich immer 30 wieder — die Unsren werden matt —Pförtner Er zerbrichts mit seinen wenigen — schau, die Lücke!Knabe Ja, und da kommt er bluttriefend mit einem Schock Mann nur aus ihr zurück! 35 Pförtner 'ne Teufelsgeschichte!Knabe Wie winkt er mit dem Arm den Unzähligen, die nahe vor uns stehen, so schön in Silber gewaffnet, ihm zu helfen? Sie rühren sich nicht.Pförtner Müßten auch Narren sein, ihre teuren Rüstungen 40 und ihr kostbares Leben einzusetzen. Genug, daß sie da- stehn und dem Feinde Achtung einflößen. Sprich vorsich- |
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