| [GAA, Bd. II, S. 140] ZWEITER AKT Erste Szene Stube in einer Schenke bei der Festung Thierstein im Österreichischen 5König Richard, als Mönch gekleidet, sitzt im Hintergrunde an einem großen Schenktische. Joseph und Matthias treten einJoseph Dies ist doch halter das beste Wirtshaus auf dreißig Meilen in der Runde von Wien. Sie kochen hier wie im Prater. 10Matthias Und schau, die Kellnerin, glatt und schlank, wie die Flaschen in ihrer Hand.Joseph Und sie ist so böse nicht, — sie ist eine gute Öster- reicherin. Matthias Da kommt sie — Welch ein Nannerl — Man 15 sollte sie auffressen. Die Kellnerin tritt einJoseph zu ihr Mädel, bring mir ein gebackenes Hühnchen und 'ne Flasche vom Besten.Matthias Ist sonst noch anderer Braten da? 20Die Kellnerin Wir können den Herren dienen mit Schöpsen, Rindsbraten, Gänsebraten, Kapaunen, Fischen aller Art, gekochten Schinken, gesottenen und ungesottenen Eiern, ge- rösteten und —Matthias Halt, das ist halter genug — Es gibt doch nur 25 Ein Österreich!König Richard für sich Es wäre übel, gäb es zwei!Matthias Bring mir Hammel mit grünem Salat.Die Kellnerin Gleich, Herr.Matthias Aber erst ein Küßchen zur Vorkost. Es schmeckt 30 dann noch einmal so gut. Die Kellnerin Ich werde mich hüten.Joseph Freund, du verstehsts nicht: ein Kuß wird nicht ge- |
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