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[GAA, Bd. IV, S. 88]

 


Die Aeußerlichkeiten, nämlich ein prachtvolles Gebäude
und treffliche Dekorationen, messen sich mit denen der
besten deutschen Theater, aber auch Spiel und Gesang unserer
Schauspieler und Sänger selbst bleiben hinter wenigen fremden
5Bühnenleistungen zurück.

  In der Oper besitzen wir an der Dem. Spitzeder eine
Prima Donna, deren Stimme an Kraft keiner andern Sängerin
nachsteht, auch viele Schule verräth, und durch [S. 224 b] ein
gewandtes Spiel unterstützt wird. Würdig steht ihr Fräulein
10von Weber zur Seite, so wie der Alt der Dem. Herold
nur noch ein Jahr in demselben Grade ausgebildet zu werden
braucht, wie es dieses Jahr geschehen ist, um jede Bühne um
denselben zu beneiden. Herr Grapow ist ein trefflicher
erster Tenorist, und im feinen Spiel eine angenehme Erscheinung.
15Der Bassist, Herr Fries, wird uns sogar, wie es heißt,
wegen seiner volltönenden Stimme geraubt werden. Herr
Lortzing, zugleich auch Schauspieler, steht als Bariton in
den verschiedenartigsten Rollen auf seinem Platze. Was diese
Talente leisten können, und wie wenig es der Musikdirektor
20Hoffmann an Mühe fehlen läßt, beweiset die neuliche
brillante Aufführung des Oberon von Karl Maria von Weber.

  Im Schauspiel fehlt jetzt der Intriguant, und war auch mit
dem Abgange des Herrn Braunhofers die erste Liebhaberstelle
erledigt. Letzteren bemüht sich der Herr Ottinger
25 zu ersetzen, und nicht ohne Erfolg. Als Komiker hat der
Herr Pichler jun. die seltene Gabe, nicht sich, sondern
die Rolle dergestalt in sich zu spielen, daß wir ihn immer
neu und nur den Charakter spielen sehen, den er darstellt.
Herr Greenberg möchte in älteren Rollen schon darum
30wenige seines Gleichen finden, weil er dieselben, selbst wenn
es schwächliche Ifflandische Partien sind, durch ein berechnetes,
festes und doch natürliches Ergreifen ihrer feinsten Nuancen
immer interessant macht. Hr. Lortzings Gestalt eignet ihn
schon zu einem der gewandtesten Schauspieler, vom komischen
35Diener bis zum ernstern Liebhaber, und da er Geist hat, so ist
er es auch. Mad. Lortzing und Mad. Spengler, erstere
als Liebhaberin, letztere in den Rollen älterer Damen, lassen
in ihrem Spiel fast nichts zu wünschen übrig, man müßte denn
beiden eine phantasievollere, kühnere Ergreifung ihrer Rollen
40wünschen. Würde uns aber dadurch nicht vielleicht manche
Feinheit ihrer so wahren Charakterzeichnungen entgehen? Die

 

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