| [GAA, Bd. III, S. 269] Arnold Als du von uns abzufallen schienst, dacht ich, das ist nur Spaß: wie überließe er sein Land und seine Leute ewig fremden Händen. Er kommt schon zur Besinnung. Drum hab ich seit- 5 dem immer daran ge- [146.]bürsten, jeden Morgen früh, als wenn du dich des Tags hineinstecken wolltest. Hermann Daß du fleißig dich gequält hast, sieht man. Hier und da hängt allerlei von Fasern heraus. — Doch das Ganze macht 10 sich noch. — Dank und er gibt ihm einige Goldstücke Lohn für deinen guten Willen. Sich den Mantel umlegend Ah, was werd ich [147.] warm in dir, Kleid meiner Jugend? 15 — Oh, man kann das Fremde nicht genug vermeiden, und ist es gar römisch: nicht genug verabscheun. Doch wir lernen erst in fremden Landen die Vorzüge unsres eignen Landes, erst in fremden Diensten den besseren Werth unsrer einheimischen. — Einen Speer und ein langen cheruskisches Schild statt des 20 [148.] weggeworfenen italischen Geschmeides von krummen Schilden und verrätherischen Dolchen. Die Cherusker und ihre Bundsgenossen In unsren Kleidern wieder und in unsren Seelen! Sie stoßen in die Stierhörner 25 Hermann Noch kräftiger, Musikanten, und lustiger! Es naht. Musik wird euch beim Kampf nicht schaden. [149.] Varus Verrath! Verrath! Rechts, links, im Hintertreffen, vor uns, 30 überall Germanen! Wir schonten dieser Halbwilden zu viel! — Cäcina, wie sind wir von dem Hermann angeführt. Cäcina So etwas kann dem Klügsten geschehen. Ich bin siebenzig Jahr alt und werde noch jetzt, ungeachtet meiner vielen Er- 35 fahrungen, Tag für Tag, wenn [150.] nicht betrogen, doch belogen. Varus Ueber den Bach und dann bergauf! Sturm! Du mit deiner Legion voraus! 40Cäcina Achtzehnte, schließ dich in Rotten! Laß dich durch Fluß und |
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