| [GAA, Bd. II, S. 83] Und seh — Seh nicht der Helden mächtigsten! — Wo bleibt der Leu von Braunschweig?Reichsherolde Dreimal ward Er vorgeladen, und ist nicht erschienen. 5Kaiser Friedrich Nun, So wagt er, wie ich es gedacht, den Kampf Mit mir! Er sei versucht! — Der Lehenspflicht Entbind ich seine Lehensmannen alle, 10Des Wittelsbachers Erben schenk ich Baiern! Die Erzbischöfe Kölns und Triers, Bremens Und Halberstadts Bischöfe, Holsteins Herzog, Und Lippes edle Grafen, mögen sich In sein Besitztum teilen, es zerstücken! 15Geächtet ist er hiermit und gebannt, Und alle Ritterschaft, die mich umgibt, Ruf ich zum Heerzug wider ihn! Alle Anwesenden Wir folgen Vom Ebro bis zur Weser deinem Rufe! 20Kaiser Friedrich zu Beatrice O Weib! Du kennst nur Liebe, nicht die Freundschaft! Die Liebe schmückt das Leben, wie den Baum Die Rebe, — doch die Freundschaft bindet fest Wie Ketten — Weh, wenn sie zerreißen! — Weh, 25Wenn mir der Leu zum Fuß liegt, und da muß Er liegen! — — Öffnet Waffenspiel und Tänzen Die Schranken! Laßt die Winzerinnen, Die dort vom Rheingau nahn mit Blumen, kommen! 30— Und, Ofterdingen, mit dir bricht der Kaiser Heut seine erste Lanze!Heinrich von Ofterdingen Wie werd ich Mich mühn, den Sieg dir ehrenvoll und schwer Zu machen! 35Die Turnierherolde nach allen Seiten rufend Abermals Spiel und Turniere! Auf, Deutschland! auf, Hispania! auf, Frankreich! Heinrich von Ofterdingen Der deutsche Adler regt sich schon im Winde, 40Und Spaniens Leoparde streckt sich aus, Und Frankreichs Lilien blühn, als könnte niemand |
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